Während der Fußball-Europameisterschaft legte der Bus in der Gastgeberstadt Posen über 3.000 Kilometer störungsfrei und ohne Ausfälle zurück, erklärt Solaris. Gemeinsam mit dem deutschen Systempartner Vossloh Kiepe als Hersteller der Antriebstechnik bietet Solaris nach eigenen Angaben damit Betreibern schon heute vollständig homologierte, praxistaugliche Elektrobusse. Passend zur Fußball-Europameisterschaft war der Solaris Urbino electric außen komplett in Kunstrasen gehüllt und zog so als echter Hingucker alle Blicke auf sich. 22 Tage lang fuhr der Elektrobus im Liniendienst und brachte Fußballfans und andere Gäste emissionsfrei und umweltfreundlich vom Posener Flughafen in die Stadt. Das ohne Störungen oder Ausfälle absolvierte Tagespensum von 150 Kilometern bot Dank Batterie-Schnellladung zwischen den Verkehrsspitzen noch reichlich Reserven für eine zukünftige Intensivierung des Betriebs.
Der in Posen eingesetzte Bus ist bereits der zweite seiner Art. Wie auch das erste, im Herbst 2011 präsentierte Erprobungsfahrzeug basiert er auf dem Midibus Solaris Alpino LE. Die Antriebsleistung von 120 kW und die Speicherkapazität von 120 kWh sind unverändert, neu ist die Schnellladung der Batterien: Mit einer Ladeleistung von 100 kW dauert eine Komplettladung nur noch anderthalb Stunden. Angesichts laufender Weiterentwicklung sei, so Solaris, das letzte Wort noch lange nicht gesprochen. Während die beiden vorhandenen Elektrobusse in den kommenden Monaten weitere Testeinsätze absolvierten, sei das nächste Fahrzeug schon im Bau: Mit zwölf Metern komme der Solaris-Elektrobus künftig in Linienbus-Standardlänge daher. Pläne für eine Gelenkbusvariante seien ebenfalls ausgearbeitet.
Die flexible Anpassung an Einsatzanforderungen ist durch den modularen Aufbau des Antriebssystems möglich. Vossloh Kiepe stellt eine Technik bereit, die zur Anpassung an unterschiedliche Einsatzanforderungen skalierbar ist. Bereits im Grundsystem vorgesehen ist die Einbindung von automatisierten Schnellladekonzepten wie beispielsweise induktiver Ladung. So können die Batterien entlang des Linienverlaufs oder an Endhaltestellen aufgefüllt werden – Probleme mit der Reichweite der Elektrobusse entfallen somit.
Wie alle Solaris-Busse wird der Solaris Urbino electric vollständig in Solaris-eigenen Werken in Środa Wielkopolska (Rohbau) und Bolechowo-Osiedle (Endmontage) in der Region Posen hergestellt. Neben der Antriebstechnik von Vossloh Kiepe stammen auch alle weiteren Schlüsselkomponenten von führenden westeuropäischen Zulieferern. (ah)