Die Rosarien des 20. Jahrhunderts sind lebende Museen, die die Entwicklung der Rose über einen Zeitraum von mehr als Tausend Jahren darstellen. Deutschland besitzt mit dem 1899 gegründeten Europa-Rosarium Sangerhausen die größte Rosensammlung der Welt. Das „Rosarium 2000+“ auf Schloss Ippenburg, dessen moderne und klare Architektur aus der Feder des renommierten britischen Architekten und Gartendesigners Christopher Bradley Hole stammt, ist auch ein Museum – allerdings eines, das erst im 21. Jahrhundert beginnt, vergleichbar mit einem Museum für zeitgenössische Kunst. Es zeigt – wie der Name sagt – Rosen aus den Jahren 2001-2012. Im Herbst dieses Jahres folgt dann der Garten für die Neuerscheinungen des Jahres 2013 – und so geht es weiter „auf rosigen Füßen“ durchs 21. Jahrhundert.
Der Architekt des Rosariums, Christopher Bradley-Hole, ist studierter Architekt und Gartendesigner. Er ist einer der weltweit führenden, kreativsten und einflussreichsten Landschaftsarchitekten unserer Zeit, mehrfach international ausgezeichnet. Er gewann wiederholt die „Chelsea Gold Medals“ und wird 2013 den Chelsea Show Garden für den Daily Telegraph gestalten. Er hat zwei Bücher veröffentlicht, „The Minimalist Garden“, das 2006 in deutscher Übersetzung erschien, und „Making the Modern Garden“ (2007) Für Christopher Bradley Hole ist das Rosarium das sechste und das größte Ippenburger Projekt.
1.300 Rosen von 300 Sorten bedecken eine Pflanzfläche von 1.000 Quadratmetern. Die Gesamtfläche des „Rosariums 2000+“ beträgt 2.500 Quadratmeter. Swen Stange von der Rosenschule Stange hat die Rosen aus den Jahrgängen 2001-2012 ausgewählt und Ursula Gräfen, Landschaftsarchitektin aus München, hat sie nach Farbschemen geordnet. Die Rosen stammen von sieben bedeutenden europäische Rosenzüchtern, von Kordes und Tantau aus Deutschland, sowie von dem deutsch-französischen Züchter Meilland/Strobel. Von Lens aus Belgien, Delbard aus Frankreich und Harkness und Austin aus England.
Einjährige Sommerblumen, von Jacqueline van der Kloet, Gartendesignerin aus den Niederlanden ausgewählt, sind die Begleitpflanzen im ersten Sommer. Der Pflanzplan für Stauden, Gräser, Zwiebel und Knollen wird erst im Laufe des Sommers nach eingehendem Studium von Charakter und Habitus der einzelnen Rosen, gemeinsam von Viktoria von dem Bussche, Ursula Gräfen und Jacqueline van der Kloet entwickelt. Das „Rosarium 2000+“ ist ein zukunftsweisendes Projekt. Nicht nur, weil es in die Zukunft „hineinwächst“, da es Jahr für Jahr um ein neues Quartier erweitert wird, sondern weil es die Rose in einen ganz neuen Zusammenhang stellt, sie endgültig von jeder Romantik befreit und ihr gleichzeitig die herausgehobene Stellung zubilligt, die ihr als „Königin der Blumen“ zusteht. Durch die architektonische Strenge, verbunden mit der sinnlich, poetischen Zusammenstellung der Pflanzen ist es fern aller Didaktik und erklärt dennoch durch diskret angebrachte Tafeln und Schilder zuverlässig Namen, Alter und Herkunft der Rosen. Die Eröffnung des Rosariums findet am 20. Juni 2013 statt – zusammen mit dem großen Sommerfestival „Gartenlust & Landvergnügen“ von 20. bis 23. Juni 2013. Mehr Informationen unter http://www.ippenburg.de. (ah)