Die Ausstellung wurde durch das Canadian Centre for Architecture, Montréal (CCA) und das Yale Center for British Art organisiert. James Frazer Stirling gilt als einer der einflussreichsten und innovativsten Architekten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Chronologisch stellt die Ausstellung in der Staatsgalerie Stuttgart seine Entwicklung vom Frühwerk in Liverpool über seine Auseinandersetzung mit Le Corbusier bis hin zu seiner zitatenreichen Architektursprache in den 1970er und 1980er Jahren vor. Die über 300 Modelle, Pläne, Skizzen und Fotografien sowie bisher unveröffentlichtes Archivmaterial stammen aus dem „James Stirling/Michael Wilford fonds“ im Canadian Centre for Architecture und erlauben einen neuen Blick auf das Gesamtwerk des Architekten. Besonders Stirlings virtuose Architekturzeichnungen, meist als Isometrien ausgebildet, lassen schon auf dem Papier suggestive Architektur-Bilder entstehen: Darunter sind aufsehenerregende Entwürfe wie das Engineering Building der Universität Leicester, die History Faculty in Cambridge und das Florey Building der Universität Oxford, die mit ihrem Materialmix aus Beton, Stahl, Glas und Backstein eine noch heute viel beachtete Trilogie radikaler Bauten mit Verweisen auf den Konstruktivismus bilden. Die Ausstellung dokumentiert zudem weitere Bauten und Projekte von James Stirling wie den Hauptsitz der britischen Olivetti, der in seinem Formenrepertoire schon auf die Neue Staatsgalerie verweist. Bislang nur selten gezeigte beziehungsweise völlig unbekannt gebliebene Projekte aus einer über 40-jährigen Schaffenszeit zeigen Stirlings schöpferisches Interesse auch an städtebaulichen Fragen und belegen eine kontinuierliche Entwicklung seiner Architektursprache. (ah)
Sonderausstellung in der Staatsgalerie Stuttgart
Die Staatsgalerie Stuttgart würdigt erstmals umfassend das Werk des britischen Architekten, Lehrers und Pritzker-Preisträgers James Frazer Stirling.