So sehen es der Text von Felix Mitterer ebenso wie die Inszenierung von Markus Plattner vor. Die Jesus-Rolle in einer zweieinhalb Stunden dauernden Passion zu übernehmen bringt Darsteller an ihre körperlichen Grenzen, vor allem wenn zwei Bühnentage hintereinander folgen. Deshalb gibt es in der Erler Jubiläumspassion 2013 zwei Jesus-Darsteller: Florian Harlander und Erwin Kronthaler wechseln sich für die einzelnen Aufführungen ab. Laut Regisseur Markus Plattner zwei vollkommen gleichwertige Darsteller – und „zwei Bäume, mit fast reifen Früchten, die sich in geneigter demütiger Haltung zur Ernte anbieten“.
Harlander und Kronthaler werden an allen 33 Aufführungstagen spielen, entweder den Jesus oder einen Volksvertreter. Jeder von ihnen ist an jedem Aufführungswochenende zwischen Mai und Oktober einmal in der Jesus-Rolle zu sehen. Wer die Rolle des Jesus bei der Premiere am 26. Mai 13 übernimmt, entschied das Los. Florian Harlander und Erwin Kronthaler wählten selbst diese faire Vorgangsweise – ein weiteres Zeichen für die gleichberechtigte Rollen- und Darstellerbehandlung. Für die vierte Durchlaufprobe am 11. April 13 mit allen 550 Beteiligten war Autor Felix Mitterer eigens angereist und fungierte als „Glücksfee“. Die Entscheidung fiel auf Erwin Kronthaler. Im Gegenzug wird Florian Harlander bei der Dernière (5. Oktober 2013) den Jesus verkörpern.
Die Erler Passionsspiele werden alle sechs Jahre aufgeführt. 2013 begeht das Unterinntaler Dorf an der Grenze zu Bayern sein 400-jähriges Jubiläum als Passionsspielort. Rund 600 Erler nehmen aktiv an den Passionsspielen teil – vom zwei Monate alten Baby bis zum 91-jährigen Großvater. Zu den 33 Aufführungen zwischen Mai und Oktober werden 50.000 Zuschauer erwartet. Mitte April waren bereits 43.000 Karten verkauft. Zusätzliche Informationen unter http://www.passionsspiele.at. (ah)