Sava hat wieder zugeschlagen: Die Ermittlungsgruppe Busdiebstahl des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg nahm im Dezember drei mutmaßliche Drahtzieher einer international organisierten Busdiebstahl-Bande fest. Sie sollen seit Anfang 2004 mindestens 28 Reisebusse in Deutschland und Frankreich geklaut haben. Die Busse präparierten die Tatverdächtigen in einer angemieteten Scheune im südlichen Baden-Württemberg und in einer Lagerhalle in Frankreich und verkauften sie weiter in den Nahen Osten sowie in das osteuropäische Ausland.
Zwei der Tatverdächtigen aus Serbien stellten die Ermittler gemeinsam mit dem Mobilen Einsatzkommando am 21. Dezember im Bereich Donaueschingen/Schwarzwald-Baar-Kreis. Einen weiteren Serben nahmen sie am 29. Dezember in Stuttgart fest. Das Amtsgericht Konstanz hat auf Antrag der Staatsanwaltschaft Koblenz Haftbefehle wegen schweren Bandendiebstahls erlassen und Untersuchungshaft angeordnet. Fünf Busse, die mit dieser Tatserie in Zusammenhang stehen, konnten in Paris, Sofia, Belgrad sowie in Griechenland und in der Türkei sicher gestellt werden.
Sava hatte bereits im letzten Sommer in Gersthofen bei Augsburg eine europaweit agierende Busdiebstahl-Bande geschnappt (OMNIBUSREVUE berichtete). Die Verdächtigen stehen zur Zeit vor Gericht. Anfang November hatte die niederländische Polizei in Rotterdam sechs Tatverdächtige festgenommen. Wie Sava-Chef Jürgen Wörner erklärt, gebe es „personelle Verbindungen“ zwischen den Tatserien.
Wörner wies noch einmal darauf hin, dass sowohl die Festnahmen bei Augsburg als auch die in den Niederlanden aufgrund einer Ortung der Fahrzeuge erfolgten. Das LKA empfiehlt daher, entsprechende Systeme in Reisebussen zu installieren.