Mit einem neuen zentralen Jobportal und einer Plakatkampagne sollen in Rheinland-Pfalz mehr Menschen für einen Job im öffentlichen Nahverkehr gewonnen werden. Der ÖPNV im Land stehe vor einer „akuten Personalherausforderung“, sagte Mobilitätsministerin Katrin Eder (Grüne) in Mainz. Es fehlten landesweit hunderte Busfahrerinnen und Busfahrer sowie Triebfahrzeugführer – Tendenz steigend. Die Gewinnung von Personal sei für Verkehrsunternehmen längst zur zentralen Zukunftsfrage geworden, betonte Ministerin Eder. Es braucht Nachwuchs oder Quereinsteiger. Angesichts dessen seien ÖPNV-Unternehmen auf das Land zugekommen und hätten darum gebeten, bei der Akquise neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützt zu werden.
Berufe im ÖPNV sichtbarer machen
Mit der Plakatkampagne mit dem Titel „Echte Menschen. Echte Jobs“ sowie mit einem neuen Mobilitätsportal namens „moveRLP“ – das Kürzel steht für „Mobilität verbindet Rheinland-Pfalz“ – sollen Berufe im öffentlichen Personennahverkehr sichtbarer gemacht werden.
Das Portal ist in Rheinland-Pfalz so etwas wie der Nachfolger der einst eingeführten, jedoch wenig erfolgreichen ÖPNV-Dachmarke „Rolph“. Auf „moveRLP“ sollen neben Fahrplanauskünften oder Ticketinfos unter anderem auch konkrete Berufsbilder im ÖPNV vorgestellt, Einstiegsmöglichkeiten erklärt und offene Stellen angezeigt werden.
Molo fordert auskömmliche ÖPNV-Finanzierung
Der Dachverband Mobilität und Logistik Rheinland-Pfalz (Molo) in dem unter anderem die mittelständischen Omnibusunternehmen zusammengeschlossen sind, hat die neue Fachkräfte- und Mobilitätskampagne begrüßt. „Kampagnen wie moveRLP sind ein wertvoller Baustein, um Aufmerksamkeit für die vielfältigen Berufsbilder im ÖPNV zu schaffen. Das unterstützen wir ausdrücklich“, sagte Molo-Geschäftsführer Guido Borning. „Doch kostenintensive Öffentlichkeitsarbeit ist nur die eine Seite – die andere Seite ist die Realität in den Unternehmen. Ohne eine auskömmliche, verlässliche und realitätsnahe Finanzierung des ÖPNV helfen auch die besten Kampagnen am Ende nicht, Personal dauerhaft zu gewinnen und zu halten.“ Darüber hinaus betont Molo, dass auch die Aufgabenträger finanziell unterstützt werden müssen, da die kommunalen Haushalte angesichts steigender Kosten stark belastet sind.