Schmuggler nutzen dem Zoll zufolge zunehmend auch Fernbusse zum Transport von Drogen. Im Bereich des Hauptzollamts Ulm beschlagnahmten die Fahnder in den vergangenen Wochen mehrfach große Mengen harter Drogen wie Heroin oder Ecstasy. „Fernbuslinien sind ein neuer Verkehrsweg, der offenbar attraktiv ist. Es finden dort weniger Kontrollen statt“, sagte Henrik Schmieding, Leiter des Sachgebiets Kontrollen. „Sie sind leicht zu buchen, günstig, schnell und unauffällig.“ Transportwege könnten sich verlagern.
Anfang März fingen die Zollfahnder etwa einen Kurier bei der Kontrolle auf einem Parkplatz an der Autobahn 8 bei Wendlingen mit 1,2 Kilogramm Heroin im Magen ab. Der 31 Jahre alte sogenannte Bodypacker saß in einem Fernbus von Amsterdam nach München. Die Ärzte entfernten 100 kleine Drogenpackungen aus seinem Magen. Erst eine Woche zuvor hatten die Beamten auf derselben Fernbuslinie in Tübingen und im Raum Esslingen einen Mann mit 5.600 Ecstasy-Pillen in einem Fernbus aus Amsterdam erwischt. Der 29-Jährige wollte nach Kroatien. Die Pillen hatte er in seiner Laptop-Tasche. Bei zehn weiteren Insassen des Busses fanden die Zollfahnder insgesamt 40 Gramm Marihuana, fünf Gramm Haschisch, 60 Cannabis-Samen und einen Joint. Mitte März schnappten die Fahnder auf der A8 im Kreis Göppingen an einem Wochenende drei mutmaßliche Drogenkuriere mit größeren Mengen Kokain. Ein Fahrgast transportierte ein halbes Kilo. (dpa)