Das Bayerische Jugendherbergswerk hat die Zusage von Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) begrüßt, wonach im jetzt beginnenden Schuljahr Klassenfahrten als essentieller Teil der Bildungs- und Erziehungsarbeit wieder uneingeschränkt ermöglicht werden sollen. „Wir freuen uns, dass damit eine zentrale Forderung des Landesverbands Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk umgesetzt wird und Klassenfahrten als wesentliche Komponente des Sozialen Lernens betrachtet werden“, kommentiert Klaus Umbach, Präsident des Bayerischen Jugendherbergswerk, das Kultusministerielle Schreiben an alle bayerischen Schulen.
Ein- und mehrtägige Klassenfahrten gehören zu den dringend erforderlichen und jetzt wieder möglichen Angeboten, Gemeinschaft unter Gleichaltrigen zu erleben, Erlebtes zu verarbeiten und gemeinsam an den anstehenden Entwicklungsaufgaben zu wachsen, betonte das Bayerische Jugendherbergswerk.
Klassenfahrten lange Zeit verboten
Das Bayerische Kultusministerium hatte Klassenfahrten lange Zeit generell verboten und dieses Verbot mit kritischen Inzidenzwerten begründet. Dieses Vorgehen hatte das Jugendherbergswerk immer wieder kritisiert und eine stärkere Beachtung der Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen eingefordert. „Jetzt besteht endlich Rechts- und Planungssicherheit für die Jugendherbergen in Bayern – vor allem aber für die Schulleitungen, Lehrkräfte und Familien. Wir wissen: Alle wollen und brauchen dringend diese Klassenfahrten. Sie sind ein nicht zu ersetzender Teil der Persönlichkeitsbildung und damit der Bildungsbiografie, der in der Pandemie und weit darüber hinaus gefördert werden muss“, sagte Umbach.
Die Jugendherbergen in Bayern hatten ihre regulären Bildungsprogramme während der zurückliegenden Monate stark im Bereich des Sozialen Lernens bzw. der Sozialkompetenzen erweitert. Diese Programme schaffen Anschlussmöglichkeiten zur Teambildung, zur Interaktion in Gruppen, zu Gemeinschaftserlebnissen und Kommunikationsfähigkeit – Inhalte und Kompetenzen, die seit Beginn der Corona-Krise weitgehend unbearbeitet geblieben sind.
„Wir wünschen uns jetzt, dass Minister Piazolo noch einen Schritt weiter geht und Klassenfahrten nicht nur genehmigt, sondern diese den Schulen dringend empfiehlt“, sagte Umbach. Es gebe keinen Zweifel daran, dass „solche Klassenfahrten zu den Erfahrungsmöglichkeiten gehören, die Heranwachsende brauchen“.