Daimler Buses will künftig öffentliche Ladeparks für Elektrobusse erreichten. Im Fokus stehen „hochfrequentierte touristische Standorte in Europa – etwa Busparkplätze bei Freizeitparks oder in Städten“, erklärte der Bushersteller. Den Auftakt bildet ein Pilotprojekt auf Initiative der Landesgesellschaft für Energie und Klimaschutz NRW.Energy4Climate mit der Stadt Köln: Im kommenden Jahr sollen dort vier öffentliche Schnellladepunkte für E-Busse nahe dem Stadtzentrum entstehen. Daimler Buses Solutions übernimmt die Planung, den Bau, den Betrieb und die Wartung der Ladesäulen. Man wolle damit den „Ausbau von leistungsstarker Ladeinfrastruktur abseits der Autobahnen in den nächsten Jahren vorantreiben“, damit sich E‑Busse künftig auch für entlegene Reiseziele einsetzen lassen, so der Bushersteller.
Ein Ladenetz für elektrische Überland- und Reisebusse
„Die Zukunft des Busses ist elektrisch. Der Aufbau der notwendigen öffentlichen Ladeinfrastruktur dauert jedoch zu lange“, sagte Till Oberwörder, CEO Daimler Buses. „Wir wollen mit unseren Ladesäulen einen wichtigen Impuls geben. Unser neuer batterieelektrisch angetriebener Überlandbus E-Intouro verbindet bereits Stadt und Land. Er eignet sich zudem für kleinere Reisen. Dies sind die aktuell sinnvollsten Einsatzszenarien für E‑Busse außerhalb des urbanen ÖPNV. Das Fahrzeug wird somit bereits vom Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur profitieren“. Für den elektrischen Reiseverkehr zu fernen und entlegenen Zielen hingegen brauche es „ein flächendeckendes Netz, damit Busunternehmen E-Reisebusse auch wirtschaftlich und ohne Komforteinbußen für ihre Fahrgäste einsetzen können“.
Daimler Buses Solutions mit Portfolioerweiterung
Daimler Buses Solutions arbeitet bei den Baumaßnahmen eng mit erfahrenen Unternehmen zusammen. Das Tochterunternehmen finanziert die Ladesäulen sowie den Betrieb selbst. Die Refinanzierung erfolgt über den Verkauf des Stroms. Nach der Inbetriebnahme übernimmt Daimler Buses Solutions mit einem eigenen Serviceteam die Wartung und den technischen Betrieb.
Köln als Pilotprojekt für elektrifizierte Reisebus-Parkplätze
Der Busparkplatz „Buspark Köln“ am Kuhweg liegt westlich des Rheinufers und ist mit der Stadtbahnhaltestelle Slabystraße an den ÖPNV angebunden. Der Parkplatz dient als zentraler Abstellort für alle Überland- und Reisebusse, die Touristen nach Köln bringen. Busunternehmen sollen hier ihre E-Busse – markenunabhängig – innerhalb kurzer Zeit mit grünem Strom aufladen können. Anders als E-Linienbusse, die meist über Nacht mit Nennleistungen von 50 bis 80 kW geladen werden, benötigen Reisebusse sehr leistungsstarke Angebote. Die vier neuen Schnellladesäulen stellen dafür jeweils eine Nennleistung von 400 kW bereit. Die Säulen werden rund um die Uhr und an sieben Tagen der Woche öffentlich zugänglich sein. Ziel der Stadt Köln ist es, im Rahmen des Pilotprojekts herauszufinden, wie gut das neue Angebot einer öffentlichen Ladeinfrastruktur für elektrisch angetriebene Überland- und Reisebusse angenommen wird.