Der ADAC Postbus wird nach einem mehrwöchigen Pilotbetrieb ab 1. November 2013 auf zunächst fünf Strecken und zwischen 24 Städten starten. Zu den Fernlinien gehören anfangs: Köln–Frankfurt/Main–München (Variante a mit Halt in Bonn, Mannheim, Karlsruhe, Stuttgart und Augsburg/Variante b mit Halt in Würzburg, Nürnberg), Bremen–Hamburg–Berlin, Köln–Dortmund–Hannover–Berlin (mit Halt in Düsseldorf, Duisburg, Essen, Bochum, Bielefeld, Braunschweig und Magdeburg), Berlin–Dresden–Leipzig und Berlin–Leipzig.
Bis zum Frühjahr nächsten Jahres sollen insgesamt 60 Busse rund 30 Städte anfahren. Ab April 2014 soll es eine Vertriebskooperation mit einem Reiseveranstalter geben. Im operativen Geschäft setzen Deutsche Post und ADAC zunächst auf zehn mittelständische Busunternehmen als Geschäftspartner. Joachim Wessels, Projektverantwortlicher für den ADAC-Postbus und Bereichsvorstand Brief bei der Deutschen Post: „Wir streben eine langfristige Partnerschaft mit den Mittelständlern an.“ Wie die Verantwortlichen von ADAC und Deutsche Post auf Nachfrage aber miteilten, sei der Aufbau einer eigenen Flotte nicht ausgeschlossen. Ebenso bedeckt hielt man sich bei der Frage, ob die Postbusse auch einmal Briefe, Päckchen oder andere Güter transportieren sollen. „Wir starten mit der Personenbeförderung“, hieß es knapp von Jürgen Gerdes, Briefvorstand der Deutschen Post.
Die über 60 ADAC Postbusse der Hersteller Scania und Van Hool bieten freies WLAN, einrückbare Sitze mit 80 Zentimeter Sitzabstand, Stromanschluss in jeder Sitzreihe, eine Fahrtanzeige mit Ist- und Soll-Zustand sowie ein Infotainment-System (Video on Demand, Audio on Demand). Die Busse von Van Hool sind bereits behindertengerecht und barrierefrei ausgestattet. Außerdem verfügen die Sitzplätze in den neuen ADAC Postbussen über Drei-Punkt-Gurte, womit beispielsweise auch ein sicherer Transport von Kleinkindern in Kindersitzen ermöglicht werden soll. Snacks und Getränke sind in allen Bussen erhältlich. An den sieben wichtigsten Haltestellen stehen ab 1. November zudem zusätzliche Servicekräfte bereit, um ein schnelles, reibungsloses Ein- und Aussteigen zu gewährleisten.
Preislich orientiert sich der ADAC Postbus unterhalb der günstigsten Angebote der Deutschen Bahn. So kostet eine einfache Fahrt von München nach Stuttgart ab 11,00 Euro. Die Strecke Frankfurt/Main–Dortmund gibt es ab 18,00 Euro, Köln–Berlin ab 28,00 Euro. ADAC Mitglieder erhalten zahlreiche Vorteile wie zum Beispiel kostenlose Sitzplatzreservierung oder die kostenfreie Mitnahme eines zweiten Gepäckstücks. Im Vergleich zu den Mitbewerbern auf dem Fernbuslinienmarkt liegen die Tarife, so ADAC-Präsident Peter Meyer, am oberen Ende der Preisskala. Man setze bewusst auf Qualität und das koste Geld. „Mit dem ADAC Postbus bieten wir den Menschen eine attraktive und unkomplizierte Alternative zu Bahn, Flugzeug und Pkw. Unser Angebot soll dabei auf lange Sicht nicht zwingend das Billigste, sondern das Beste sein. Daneben ist der Fernbus-Markt für uns auch wirtschaftlich ein vielversprechendes Geschäftsfeld mit großen Wachstumschancen“, erklärte Meyer. Weitere Informationen unter http://www.adac-postbus.de. (ah)