Das internationale Fernbus-Vergleichsportal CheckMyBus hat in einer Studie den europäischen Fernbus-Preisindex ermittelt. Dafür wurden die Preise auf den zehn beliebtesten Verbindungen in den ausgewählten Ländern untersucht. Ganz oben auf dem Siegertreppchen steht Frankreich mit durchschnittlich 1,34 Cent pro Kilometer. Auf dem noch jungen Fernbus-Markt liefern sich französische Anbieter mit internationalen Konkurrenten wie FlixBus und Megabus einen Kampf um die besten Preise. Auf Platz zwei befindet sich Deutschland. Auch hier sind die Preise mit im Schnitt 2,36 Cent pro Kilometer auf niedrigem Niveau. Während Branchenführer MeinFernbus FlixBus seinen Marktanteil von knapp 70 Prozent zu verteidigen sucht, greifen die größten Konkurrenten Postbus, die Bahn-Tochter BerlinLinienBus sowie Megabus aus Schottland mit Fahrplanausweitungen und Sparpreisen weiter an. Bei der Analyse fanden sich auf den beliebtesten Strecken in Deutschland oft Preisunterschiede von mehr als 70 Prozent.
Auf Platz drei rangiert Großbritannien. Hier ist der Fernbusmarkt zwar schon seit längerem etabliert, doch hält die anhaltende Konkurrenz zwischen Megabus und National Express die Preise unten. In Italien dagegen beginnt es langsam zu brodeln und die Ticketpreise sinken allmählich. Mit der im Juli 2015 gegründeten Ländergesellschaft FlixBus Italia mischen die grünen Busse den Markt auf und greifen italienische Anbieter mit zahlreichen neuen Linien und Niedrigpreisen an. In Spanien unterliegt der Fernbus-Markt noch strengen Reglements und so bleiben auch die Preise hoch. In jüngster Vergangenheit wurde jedoch immer wieder eine Liberalisierung des Fernbus-Markts diskutiert.
Methodik: Für die Analyse wurden jeweils die zehn am häufigsten im Februar 2016 über CheckMyBus in Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und Großbritannien gebuchten Verbindungen im Zeitraum vom 7. bis zum 21. März untersucht. Für alle Verbindungen wurden am 4. März die niedrigsten sowie die höchsten Ticketpreise für Fahrten vom 7. bis zum 21. März ermittelt. Aus den Streckenlängen und den dazugehörigen Tiefpreisen wurden die Kosten je Kilometer errechnet – zunächst für die Strecken einzeln und daraus der durchschnittliche Kilometerpreis im jeweiligen Land. (ah)