Seitdem waren weitere 475 Kindergarten-Gruppen zu Besuch auf dem Betriebshof der Stadtwerke, um zu lernen, wie man sicher mit Münsters Bussen unterwegs ist. „Fast 7.500 Kinder haben in den zehn Jahren an den Sicherheitstrainings teilgenommen. Wenn sie gut aufpassen und zeigen, dass sie das Gelernte in Übungen auch beherzigen, bekommen sie von mir ein Busdiplom“, erzählt Klaus Wegener, der bei den Stadtwerke nicht nur Sicherheitstrainings für Kinder durchführt, sondern auch zum Beispiel für Senioren.
Etwa zwei Stunden dauert ein Sicherheitstraining. Dabei wird jedoch nicht nur erklärt und geübt. Eine Führung durch die Leitstelle und Werkstatt gehören zum festen Programm. „Die vielen Bildschirme in der Leitstelle – allein acht am Computer des Verkehrsmeisters – bestaunen die Kinder jedes Mal. Und in der Bushalle möchte jedes Kind gern einmal selbst die riesigen Hallentore öffnen, durch die die Busse morgens ausrücken“, beschreibt Klaus Wegener zwei Highlights der Führung. Im Anschluss wird dann in einem Bus geübt: Zuerst das Warten und Einsteigen ohne zu drängeln, dann das Hinsetzen im Bus. Denn: „Sitzen ist immer sicherer als Stehen. Solange ein Platz frei ist, sollten sich Fahrgäste – kleine genauso wie große – immer hinsetzen. Daher bitte ich darum, keine Sitzplätze durch Rucksäcke oder Einkaufstüten zu blockieren“, so Wegener. Auch das Aussteigen wird geübt. Dabei kommt es vor allem auf den Blick zu den Seiten an: Nur wenn kein Radfahrer kommt, ist ein sicheres Aussteigen möglich. Wer sich an alle Sicherheitsregeln hält und mit dem Busdiplom ausgezeichnet worden ist, der bekommt noch eine besondere Belohnung: Klaus Wegener fährt mit dem Bus und seinen kleinen Fahrgästen durch die riesige Buswaschanlage der Stadtwerke. „Die Kinder sind völlig begeistert davon und nur ganz selten kommt es vor, dass ein Kind nicht mitfahren möchte“, lacht der Stadtwerker.
Bei nun 476 Schulungen ist allerdings noch lange nicht Schluss, die 500 hat Klaus Wegener bereits fest im Blick. Der Meilenstein wird voraussichtlich im Sommer erreicht werden, bis dahin sind die Schulungen nämlich bereits ausgebucht. „Das große Interesse freut mich sehr, denn die Trainings machen nicht nur allen Beteiligten viel Spaß, sie sorgen auch für mehr Sicherheit im Bus. Nicht umsonst kommen viele Kindergärten jedes Jahr mit der aktuellen Vorschulklasse wieder“, sagt Wegener. (ah)