Laut der Studie „Meine Arbeit, meine Leistung“, die das Institut gemeinsam mit DB Regio Bus durchgeführt hat, ist die gesellschaftliche Bedeutung des Busfahrers hoch, dennoch leide der Beruf unter einem schlechten Image. Gründe dafür seien in erster Linie eine hohe Erwartungshaltung der Fahrgäste und die Mentalität, ihn für Dinge verantwortlich zu machen, für die er nichts kann.
574 Befragte bewerteten die gesellschaftliche Bedeutung des Busfahrers auf einer Skala von eins, was sehr niedrig bedeutete, bis zehn (sehr hoch) durchschnittlich mit einem Wert von 7,7. Die Verantwortung des Busfahrers bewerteten die Befragten mit 9,0. Diesem Ergebnis gegenüber steht die niedrige Einschätzung des Ansehens des Busfahrers mit nur 4,2 Punkten. Sabine Hammer von Institut für komplexe Gesundheitsforschung an der Hochschule Fresenius erklärt: „Mehr als drei Viertel der Befragten haben eine Erwartungshaltung an Dienstleistung und Service, die über die bloße Beförderung hinausgeht. Je mehr sich jemand wünscht, desto eher ist natürlich auch der Punkt der Unzufriedenheit erreicht.“ Außerdem würden Aspekte in den Verantwortungsbereich der Fahrer verlagert, die dort nicht hingehören. Das Resultat sei häufig ein respektloser Umgang mit den Fahrern.
Im Rahmen der Selbstwahrnehmung der Busfahrer haben die Forscher der Hochschule Fresenius außerdem ermittelt, dass sich diese stark mit ihrem Beruf identifizieren und ihn grundsätzlich gerne ausüben. Demgegenüber stehe aber eine große Unzufriedenheit mit den täglichen Arbeitsbedingungen und Erlebnissen. So bewerteten 323 Befragte ihre Arbeitszufriedenheit mit einem Mittelwert von gerade einmal 4,7. „In den persönlichen Interviews mit den Busfahrern wurde deutlich, dass sie eine Reihe von Umständen als belastend und beanspruchend wahrnehmen“, so Hammer. (ts)