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WBO: Tarifstreit geht vermutlich in eine weitere Runde

30.07.2014 15:09 Uhr
WBO: Tarifstreit geht vermutlich in eine weitere Runde
© Foto: WBO

Der Tarifstreit im privaten Busgewerbe in Baden-Württemberg wird vermutlich nach den Sommerferien seine Fortsetzung finden. Davon geht der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer (WBO) aus.

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Nach drei ergebnislosen Verhandlungsrunden und Warnstreiks an verschiedenen Orten im Land hat die Gewerkschaft Verdi bei den rund 750 Mitgliedern zur Urabstimmung über weitere Streikmaßnahmen nach den Schulferien aufgerufen, teilte der WBO mit.

Für den WBO sei das Ergebnis absehbar. „Uns war von vornherein klar, dass die Gewerkschaft einen Streik einkalkuliert hat“, sagte der Verhandlungsführer der Arbeitgeber Eberhard Geiger. Da in den Ferien deutlich weniger Fahrgäste von Arbeitsniederlegungen betroffen wären und auch die eigenen Mitglieder Urlaub machen wollten, werde Verdi mit Aktionen allerdings erst wieder auf volle Schulbusse im September abzielen, vermutet der Verband.

Der gewerkschaftliche Organisationsgrad bei den Angestellten der privaten Omnibusunternehmen Baden-Württembergs ist nach Einschätzung des Busverbands unter zehn Prozent der Beschäftigten im privaten Busgewerbe. Er sei allerdings in einigen Betrieben deutlich höher. „Es sind daher immer die gleichen rund zehn von unseren 400 Mitgliedsbetrieben, in denen es zu Arbeitsniederlegungen kommt. Sie und ihre Fahrgäste werden von Verdi für die gesamte Branche in Haftung genommen. Das bedauern wir sehr.“

Um eine scheinbare Streikdichte zu erzeugen, hat Verdi in der Vergangenheit punktuell und an mehreren Tagen hintereinander zum Warnstreik aufgerufen, heißt es in einer Pressemitteilung des WBO. So konnte der Eindruck erzeugt werden, es würde flächendeckend gestreikt. Tatsächlich seien nur einzelne und immer die gleichen Unternehmen betroffen gewesen. Um jedoch die öffentliche Wirkung zu erhöhen, wurden die jeweiligen vom Streik betroffenen Orte nacheinander bekannt gegeben; bei einem Unternehmen sei diese Vorab-Information sogar „vergessen“ worden.

Betroffen und somit die Leidtragenden dieser "Salamitaktik" waren laut WBO letztlich die Fahrgäste, Schüler, Pendler, Rentner. „Die Menschen vor Ort sind der Streiks müde und sehen sich als Opfer. Verdi hat keinen Rückhalt in der Bevölkerung“, so Verhandlungsführer Eberhard Geiger, selbst in Reutlingen mit dem Unternehmen Reutlinger Stadtverkehr immer im Zentrum der Auseinandersetzung.

Der WBO bietet Verdi auch in der kommenden Ferienzeit Gespräche und Verhandlungen an. Die nach der Urabstimmung zu erwartenden, länger andauernden Streiks zum Schulbeginn könnten dadurch vermieden werden.

Schon heute würden Busfahrer in Baden-Württemberg deutlich mehr als ihre Kollegen in anderen Bundesländern verdienen. „Im Stundenlohn liegen wir drei Euro über Bayern. Auch im Vergleich zu anderen Branchen brauchen wir uns nicht zu verstecken. Die Behauptung der Gewerkschaft, Busfahrerinnen und Busfahrer würden finanziell nicht wertgeschätzt, entkräftet sich daher von selbst“, sieht sich Eberhard Geiger bestätigt. (ts)

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