Die Veranstaltung fand am 26. September 2016 auf der IAA statt und beschäftigte sich mit der Frage, wie der ÖPNV die Herausforderungen des Klimawandels mit der Entwicklung neuer, emissionsfreier Antriebe meistern kann. Auch beim Bus, der nicht nur in Deutschland, sondern weltweit das Rückgrat des öffentlichen Personenverkehrs bildet, verändern Digitalisierung und Vernetzung in rasantem Tempo die traditionellen Formen der Mobilität. Die Fachveranstaltung war gut besucht – etwa 150 Teilnehmer hatten sich angemeldet, darunter auch eine indische UITP-Delegation. Moderiert wurde das Symposium von Andreas Heise, Chefredakteur der OMNIBUSREVUE.
Thomas Tonger, Leiter Produktplanung und -management Daimler Buses, zeigte die unterschiedlichen Wege auf, die das Unternehmen in puncto Stadtbus geht bzw. gehen wird: von Bus Rapid Transit über den E-Cell (Start: 2018) bis hin zum autonomen Fahren, das Mercedes-Benz in Form des Future Bus zum Ausdruck bringt, der auf der IAA zu sehen ist. Eberhard Wolters, Vorstand Vertrieb, Marketing und After-Sales Solaris Bus & Coach, sprach über die langjährige Erfahrung des Unternehmens hinsichtlich alternativer Antriebe. Nicht ohne Grund gewann der Solaris Urbino 12 electric dieses Jahr den begehrten Titel „Bus of the Year“. Welche Erfahrungen die Betreiber alternativer Antriebe bisher machen, darüber referierte Ulrike Riedel, Vorstand Ressort Personal und Betrieb Hamburger Hochbahn AG. Dabei wurde klar, dass alternative Antriebe nicht auf das Fahrzeug allein begrenzt werden dürfen – es muss immer das Gesamtkonzept im Auge behalten werden. Ladeinfrastruktur, Personalschulung etc. sind große Herausforderungen für jeden Betrieb. Dass der E-Bus nicht nur in der Großstadt, sondern auch im ländlichen Raum funktioniert, stellte Mario König, Geschäftsführer Salza Tours König OHG, fest. Sein Unternehmen hat in diesem Jahr zwei E-Busse in Betrieb genommen. Die bisherigen Erfahrungen sind weitestgehend positiv, wenn auch in einigen Punkten noch Verbesserungsbedarf besteht. Über die Auswirkungen der Digitalisierung auf den Nahverkehr referierte Dr. Tom Kirschbaum, Managing Director der door2door GmbH. Sein Unternehmen will mit Kleinbussen den Verkehr in der Großstadt revolutionieren.
Die anschließende Podiumsdiskussion machte deutlich, dass bisher offen ist, welcher Antrieb - ob Gas, Elektro oder Brennstoffzelle - sich durchsetzen wird. Genauso bleibt abzuwarten, ob die Nachtladung im Zuge der Weiterentwicklung der Batterien die Gelegenheitsladung verdrängen kann. Immerhin stellt sich die Frage, wie sich später einmal bei größeren Flotten der Energiebedarf einer Depotladung decken lässt. (ah)