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Klimaanlagen und das Virus: Saubere Luft im Bus

21.05.2020 07:35 Uhr | Lesezeit: 3 min
Klimaanlagen und das Virus: Saubere Luft im Bus
© Foto: MAN

Ob Linien- oder Reisebusse: Immer mehr Fahrzeuge nehmen nach fallenden Infektionszahlen wieder Fahrt auf bzw. dürfen bald wieder rollen. Wichtig sind nun funktionierende Hygiene-Maßnahmen und das Hintergrundwissen dazu.

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Wie schützen sich Fahrgäste bestmöglich vor einer möglichen Ansteckung im Linienbus und wie kann es gelingen, Reisenden eine Urlaubstour zu ermöglichen, die trotz der Erfüllung höchster Hygiene-Standards einen positven Gesamteindruck hinterlässt? Dazu machen sich nicht nur Gesundheitsämter, Verbände und Politik seit Wochen Gedanken, längst hat auch die Fahrzeug- und Zulieferer-Industrie die Wichtigkeit dieses Themas erkannt. Es geht um Sicherheitsabstände im Bus, um eine mögliche Maskenpflicht beim Ein- und Aussteigen bzw. gar während der gesamten Verweildauer an Bord, es geht um die Reinigung und Desinfektion von Flächen, mit denen die Fahrgäste in Berührung kommen können. Längst gibt es auch Lösungen, die die Fahrer vor einer direkten Tröpfcheninfektion durch Fahrgäste beim Einsteigen schützen, die Rede ist von Trennwänden oder sogeannten Spuckschutz-Barrieren.

Bekannt ist mittlerweile, dass das Corona-Virus verschiedene Übertragungswege nutzt: Die Übertragung erfolgt vorrangig über Tröpfchen (90 Prozent laut dem Robert Koch Institut), die beim Husten und Niesen entstehen und über die Schleimhäute der Nase, des Mundes und ggf. des Auges einer anderen Person aufgenommen werden (Tröpfcheninfektion). Daneben sind Schmierinfektionen möglich (9 Prozent laut RKI), bei denen Viren auf Oberflächen gelangen und von dort über die Hände beim Berühren des Gesichts auf die Schleimhäute übertragen werden. Da sich Reisende im Bus dort längere Zeit aufhalten, ist der letzte Punkt von Bedeutung: Auch, wenn dieser Verbreitungsweg eher unwahrscheinlich ist, kann man sich über winzige Flüssigkeitströpfchen, das sogenannte Aerosol, anstecken. Es kann für längere Zeit in der Raumluft vorkommen. In geschlossenen Räumen kann die Anzahl von Erregern stark steigen. Regelmäßiges Lüften senkt daher das mögliche Ansteckungsrisiko. An dieser Stelle kommt nun das Thema Durchlüftung/Klimatisierung zum Tragen. 

Dazu haben in den vergangen Tagen sowohl der Klimspezialist Konvekta als auch der Bushersteller MAN entsprechende Informationen veröffentlicht. So heißt es bei MAN: "Fahrer und Betreiber sollten verschiedene Maßnahmen ergreifen, um die Möglichkeit der Ausbreitung des Virus im gesamten Fahrgastraum der Busklimaanlage zu verringern. Erstens sollte die Klimaanlage - soweit möglich - nur im Frischluftbetrieb und ohne Umwälzung eingesetzt werden. Außerdem sollte das System nicht manuell über den Schalter deaktiviert werden, da dies nur den Kältemittelkompressor und nicht das Gebläse abschaltet. Um die Frischluftmenge im Fahrgastraum nicht zu verringern, sollte die Gebläsedrehzahl auch nicht manuell verringert werden. Für Busse mit Service-Sets empfehlen wir, diese vor Reiseantritt zu schließen. Dies kann dazu beitragen, dass sich die Passagiere wohler fühlen, da sie nicht mehr von einem direkten Luftstrom getroffen werden. Stattdessen kommt die Luft nur aus den Lüftungsschlitzen im Dachkanal. Um die Luftreinheit zu erhöhen,

Zur Funktionsweise

Die Solltemperatur im Fahrgastraum wird über Heizelemente im Fahrgastraum geregelt: Diese befinden sich sowohl unter den Sitzen als auch an den Seitenwänden. Die Frontbox und die Dachklimaanlage tragen ebenfalls zur Aufrechterhaltung der Solltemperatur bei. Bei diesen wird der Anteil an Frisch- und Umluft gemäß den Umgebungsbedingungen mithilfe der „Fahrgastraumsteuerung“ geregelt. Hier wird die Luft durch serienmäßig installierte Innenluftfilter und teilweise mit Aktivkohlefiltern gefiltert. Weiterhin wird die verbrauchte Luft durch getrennte Kanäle abgelassen. Bei aktiver Belüftung wird die verbrauchte Luft durch diese Kanäle dauerhaft aus dem Fahrzeuginnenraum gespült, was eine nahtlose Luftzirkulation gewährleistet.

Ansteckung durch die Klimaanlage?

Hierzu eklärt Heinz Kiess, Leiter Product Marketing Bus bei MAN Truck & Bus: „Theoretisch können wir die Möglichkeit einer Coronavirus-Infektion aufgrund der Busklimaanlage nicht vollständig ausschließen. Wir schätzen jedoch, dass das Risiko sehr gering ist. Andere Faktoren - hauptsächlich die Nichtbeachtung der geltenden allgemeinen Hygiene- und Distanzierungsregeln - stellen ein viel höheres Infektionsrisiko dar. Aus diesem Grund sollten empfohlene regionale, nationale und internationale Sicherheitsmaßnahmen, die von den zuständigen Behörden festgelegt oder empfohlen werden, auch in Bussen eingehalten werden. Darüber hinaus sollten Busfahrer und -betreiber sicherstellen, dass insbesondere Haltegriffe und Stangen regelmäßig desinfiziert werden. Wir finden es auch sehr sinnvoll, gute Hygiene zu praktizieren und am Buseingang Desinfektionsmittel bereitzustellen."

Wartung der Klimaanlage

Klimasysteme sollten regelmäßig gewartet werden. Teil dieser Wartung ist die Durchsicht des Systems auf Verschmutzungen und der Filterwechsel oder bei Metallfiltern deren Reinigung. Wer die Wartungsintervalle einhält, muss jetzt keine zusätzliche Wartung durchführen. Moderne Klimaanlagen sind wartungsarm aufgebaut. Konvekta wirbt beispielsweise mit seinem wartungsarmen Hygienekonzept, das aus regelmäßigem Service und effizienten Servicekomponenten wie Filtern mit hoher Klassifizierung besteht Dadurch sollen Keime und Bakterien keinen Nährboden finden. Im Gegenteil: die aus der Umgebung angesaugte Luft gelangt nur durch hochwirksame Filtertechnik in das Fahrzeuginnere und wird dadurch sogar qualitativ verbessert. Die gemessenen Keimzahlen waren an den Ausblasstellen geringer als die in der einströmenden Luft. Somit tragen die Anlagen tatsächlich zu einer Verbesserung der Luftqualität bei. Zwar sind Viren noch kleiner als Bakterien, da sie aber immer an einem Träger haften, bleiben auch sie in den Filtern der Klimaanlage hängen.

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