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Kommentar der Woche

23.04.2015 12:46 Uhr
Kommentar der Woche
© Foto: OMNIBUSREVUE

Der Fortschritt lässt sich nicht aufhalten. Das gilt natürlich auch für den Omnibus. Und was da nicht alles in den letzten Jahren Einzug gehalten hat: LED-Leuchtmittel rund um das Fahrzeug - vom Blinker bis zur Rückleuchte, ESP, Notbremsassistenten, immer sauberere Motoren mit entsprechenden Abgasreinigungssystemen, die Liste ist lang.

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Und in Zukunft wird sie noch länger, denn im Pkw geht das Ganze heute schon alles einen Schritt weiter. Da braucht nur das Thema Laser-Licht oder automatisches Abblenden bei Gegenverkehr "beleuchtet" zu werden. Und gerade erst hat Verkehrsminister Dobrindt auf der Autobahn A9 feierlich mit Audi zusammen das autonome Fahren eingeweiht. Zwar nur für den Testbetrieb, aber das wird schon noch.

Merken Sie was? Bei den genannten Features handelt es sich teils um gesetzliche Vorgaben, teils um echte Sicherheitsthemen, immer aber um Dinge, die existentiell sind für das Funktionieren moderner Verkehrsmittel. Was sich aber auch in Zukunft nicht ändern dürfte, ist die Überprüfung der Funktionsfähigkeit eines Autos oder eines Busses. Dafür verantwortlich sind Organisationen wie Dekra oder TÜV. Wer nun aufmerksam die Fahrzeugentwicklung verfolgt, dem dürfte sich zwangsläufig die Frage stellen: Können die das eigentlich alles überprüfen? Klar, Dinge wie Bremse, Stoßdämpfer, Lenkspiel, Rost, Achsbefestigungen, Licht - das sollte auch künftig kein Problem darstellen. Wobei - Licht? Moderne LED-Leuchten bestehen aus unzähligen einzelnen LED's. Ab wann besteht das eigentlich ein Mangel? Bereits, wenn nur eine von 30 defekt ist? Oder vielleicht erst ab 2,3,4,5? Und was, wenn eine Leuchte aus 50 LED's besteht, wo wird da die Grenze gezogen? So eine LED-Leuchte besteht ja aus einzelnen LED-Modulen. Vielleicht liegt ein Mangel ja auch vor, wenn ein ganzes Modul ausgefallen ist. Wobei, wenn das Kurvenlicht aus LED's besteht, müssten dann nicht immer sämtliche Einzel-LED's leuchten? Ist ja ein Sicherheits-Thema.

Und wie überprüft eine solche Organisation eigentlich Notbrems-Assistenzsysteme? Reicht da eine möglicherweise vorhandene Gelb-oder Rotmeldung im Display bzw. eben deren Nicht-Vorhandensein, um ein ok zu bekommen? Klar, ein leuchtendes Kontrolllämpchen wird wohl niemand im Vorfeld einer SP abklemmen - diese Zeiten dürften vorbei sein, doch die Thematik an sich ist nicht ohne. Und sind TÜV oder Dekra eigentlich schon bereit, die neuen Abgasstandards zuverlässig prüfen zu können?

Fragen über Fragen, auf die höchstwahrscheinlich auch die Prüforganisationen noch keine allumfassenden Antworten liefern können. Denn die wurden und werden, wie oftmals auch die Hersteller, von der Politik vor vollendete Tatsachen gestellt. Die vergisst nämlich manchmal, dass eine Vorschrift, ein Feature zwar schnell beschlossen ist, deren Umsetzung und der ganze Rattenschwanz, der daran hängt, aber ein genauso wichtiges Thema sind.


(sab)

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