Die Einsatzbusse sind für Ausbildungszwecke an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege in Güstrow bestimmt. Dort sollen die Fahrzeuge junge Polizeianwärter zu auswärtigen Lehrveranstaltungen wie Schießen, Schwimmen oder zum Fahrsicherheitstraining bringen. Außerdem können bei Bedarf Bereitschaftspolizei und Polizeiorchester des Landes für ihre Einsätze auf die beiden Hochdecker zurückgreifen.
Die Zwölfmeterbusse bieten jeweils 44 Polizistinnen und Polizisten plus Fahrer und Begleitperson Platz. Ausgestattet sind die Zweiachser mit Digitalfunk, Navigation, Rückfahrkamera und Bordtoilette. Für den Antrieb sorgt ein 440 PS starker MAN Common-Rail-Dieselmotor in Euro 6, der seine Kraft an das automatisierte Zwölfgang-Getriebe MAN TipMatic weiterleitet.
Um schneller als die Polizei sonst erlaubt unterwegs zu sein, wurde der elektronische Geschwindigkeitsbegrenzer ausgeschaltet. Dadurch können die Busse im Extremfall auch mit Tempo 120 laufen. Auch deshalb wurde an Sicherheitstechnik nicht gespart. Die MAN Lion’s Coach verfügen neben den mittlerweile zum Standard hochwertiger Reisebusse gehörenden Sicherheitssystemen wie ABS, ASR, EBS und ESP auch über Xenon-Licht sowie die neuesten Fahrassistenzsysteme wie z.B. den Spurhalteassistenten (LGS) und dem Abstandsregeltempomat (ACC).
Für Komfort an Bord der Busse sorgen Vollklimatisierung, DVD-Player mit Multimediaschnittstelle, zwei Bildschirme an der Decke und vor allem der große Sitzabstand von 80 Zentimeter. Das schafft den Einsatzkräften der Polizei selbst bei angelegter Körperschutzausrüstung genügend Freiraum. Zusätzliches Polizei-Equipment findet während der Fahrt im Stauraum der MAN Reisebusse seinen Platz. Um Material und Gerätschaften für die Polizeieinsätze zu sichern, gibt es im Laderaum mehrere Zurrösen.
Während einer der MAN Lion’s Coach neutral in Weiß lackiert ist und zur Kenntlichmachung von Polizeieinsätzen über Magnettafeln an den Seiten sowie Fahrzielanzeigen hinter der Front- und Heckscheibe verfügt, fährt sein Zwillingsbruder in den typischen Polizeifarben blau und silber. Der ist mit drei LED-Blaulicht-Blitzkennleuchten auf dem Dach, LED-Frontblitzern, Signalhörnern sowie Lautsprechern für Außendurchsagen versehen, um im Einsatzfall auf sich aufmerksam zu machen. Dabei hilft auch das so genannte intermittierende Fernlicht, bei dem die Frontscheinwerfer automatisch auf- und abblenden. Der blau beklebte Polizeibus dient darüber hinaus als Fahrschulbus. Eigens dafür bekam er auf der Beifahrerseite eine Fahrschul-Pedalerie und zusätzliche Außenspiegel für den Fahrlehrer an der Front, die sich auch abnehmen lassen.
„Mit den beiden neuen MAN-Bussen setzen wir die Erneuerung des Fuhrparkes unserer Landespolizei konsequent fort“, betonte Innenminister Lorenz Caffier bei der offiziellen Übergabe in Schwerin. Die Fahrzeuge sind nicht nur technisch auf aktuellem Stand, sondern verbessern die Arbeitsbedingungen der Polizeibeamten grundlegend, so der Minister. Die neuen MAN-Busse ersetzen zwei alte Polizeibusse, welche die Behörde nach rund 20 Jahren und mehr als 600.000 Kilometer auf dem Tacho ausmustert. Die Anschaffung erfolgte über eine europaweite Ausschreibung, die letztendlich die MAN Truck & Bus Deutschland GmbH für sich gewinnen konnte. Bereits vor drei Jahren hatte der Münchener Fahrzeughersteller einen Bus vom Typ Neoplan Cityliner an das Landesbereitschaftspolizeiamt Mecklenburg-Vorpommern geliefert.