Diskussionen zu Verteilungskämpfen um den grünen Wasserstoff, könne man „nicht nachvollziehen“, erklärte Marco Warth von der Organisation „Allianz Wasserstoffmotor“. Warth ist überzeugt, dass Wasserstoff in den kommenden Jahren eine entscheidende Rolle bei der Energiewende in Europa spielen werde. Bei den prognostizierten Umfängen werde die benötigte Menge an Wasserstoff für die Nutzfahrzeug-Branche auch nicht im Wettbewerb zu anderen Einsatzzwecken stehen.
Die im Januar 2022 gegründete Allianz Wasserstoffmotor besteht nach eigenen Angaben aus rund 50 Mitgliedern aus Industrie und Forschung. Sie alle eine die Überzeugung, dass „die Wasserstofftechnologie einen entscheidenden Beitrag für die Mobilität der Zukunft“ leisten könne, so de Verbund. Mit dabei sind Automobilunternehmer, Zulieferer, Ingenieure verschiedener Spezialisierungen und Forschungsinstitute.
In der sogenannten „REPower“-Strategie der EU sieht die Allianz Wasserstoffmotor einen starken Schub für den Energieträger. Der 300 Milliarden Euro schwere Plan der Europäischen Union verfolgt das Ziel, dass sich Europa so schnell wie möglich von fossilen Rohstofflieferungen befreit und gleichzeitig den CO2-Ausstoß im Verkehrssektor signifikant verringert.
Europa bei dieser Technologie nicht allein unterwegs
Die Allianz Wasserstoffmotor kommt nach der Auswertung der Zahlen der EU und des Automobilverbandes ACEA zum Ergebnis, dass Wasserstoff für die Anwendungen im Nutzfahrzeug – entgegen zahlreichen anderslautenden Positionen – „keinen limitierenden Faktor“ darstelle. „Fünf Prozent des bis 2030 verfügbaren grünen Wasserstoffs sind ausreichend, um 100.000 Nutzfahrzeuge zu betanken“, rechnet hierzu Andreas Kufferath von der Allianz Wasserstoffmotor vor. Das passe gut zur Anzahl der wasserstoffbetriebenen Nutzfahrzeuge, die 2030 auf der Straße sein sollen, präzisiert Kufferath, der bei Robert Bosch für die verschiedenen Antriebe im Nutzfahrzeug arbeitet.
Generell dürfen wir in Europa beim Wasserstoffmotor nicht an Geschwindigkeit verlieren, das gelte auch für die Randbedingungen der Regulierung, die noch nicht fixiert sind, so Andreas Kufferath, der hinzufügte. „Wir sind mit der Technologie in Europa nicht allein unterwegs. In Indien wird schon nächstes Jahr das erste schwere Nutzfahrzeug mit Wasserstoffmotor auf die Straße kommen.“