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Sonderausstellung im Universum: Die vielen Gesichter der KI

01.07.2024 15:20 Uhr | Lesezeit: 3 min
Kinder mit einem Roboter im Universum Bremen in der KI-Sonderausstellung
KI zum Ausprobieren gibt es in der neuen Sonderausstellung im Universum Bremen
© Foto: Universum Bremen

Mit dem Titel "KI, was geht?" hat im Universum in Bremen eine neue Sonderausstellung eröffnet, die die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten der Schlüsseltechnologie zeigt. Welche das sind und warum auch eine verbotene Puppe zu den Exponaten gehört.

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Wenn Handyfilter in Sekundenschnelle makellose Porträts zaubern, die Chefärztin per Roboterarm Herzen operiert oder die Heizung mal eben aus dem Urlaub reguliert werden kann, wird klar: Künstliche Intelligenz bestimmt längst unseren Alltag. Und man muss keine hellseherischen Fähigkeiten besitzen, um zu ahnen, dass sich die Einsatzfelder in sehr naher Zukunft noch vervielfachen werden. Wie können und wollen wir mit dieser rasanten Entwicklung eigentlich umgehen?

Mit der neuen Sonderausstellung mit dem Titel im Jugend-Slang „KI, was geht?“ macht das Universum in Bremen gleich deutlich, wen sie ansprechen möchte: Neugierige Besuche ab zehn Jahren. Die neue Ausstellung, die in Kooperation mit der experimenta in Heilbronn, AHHAA in Tartu sowie dem Musée de l'Air et de l'Espace in Le Bourget bei Paris entwickelt wurde, vermittelt grundlegende KI-Kenntnisse anhand von Anwendungsbeispielen, technologischen Hintergründen und ethischen Fragestellungen

Duell gegen eine KI

Zu Beginn der rund 550 m² großen Ausstellung erhalten alle Gäste einen historisch anmutenden Datenträger: Auf einer Lochkarte können sie im Laufe des Rundgangs ihre persönliche Meinung zu ethischen Fragen rund um KI speichern. Doch natürlich geschieht dies in einem Wissenschaftscenter nicht einfach aus dem Bauch heraus – in drei Ausstellungsbereichen erhalten die Gäste an mehr als 50 interaktiven Stationen und Objekten Ein- und Ausblicke zu Künstlicher Intelligenz. Im größten Bereich, dem sogenannten „Testfeld“, lassen sich verschiedene KI-Systeme  ausprobieren. Ein eigens für die Sonderausstellung angefertigtes Deepfake-Exponat mit Christoph Biemann aus der Sendung mit der Maus zeigt eindrucksvoll, wie verblüffend echt Mimik und Lippenbewegungen von KI nachgeahmt werden können, wenn Gäste dem Protagonisten Fußballkommentare, detaillierte Schminktipps oder andere beliebige Wörter in den Mund legen. Was kann dies für Wahlkämpfe, Cybermobbing oder Straftaten bedeuten?

Wütend, fröhlich oder traurig: An einer anderen Station lässt sich erkunden, wie gut eine KI Gefühle in Gesichtern erkennen kann und welche Bedeutung dies für den Einsatz von Pflegerobotern hat. Eine Partie „Vier gewinnt“ gegen einen Computer zu spielen oder mit simplen Textanweisungen fotorealistische Bilder kreieren zu können zeigt weitere Facetten der technologischen Bandbreite. 

Ein Deepfake-Exponat mit Christoph Biemann von der Sendung mit der Maus zeigt, wie verblüffend echt Lippenbewegungen von KI nachgeahmt werden können, wenn Gäste dem Protagonisten beliebige Wörter in den Mund legen
Ein Deepfake-Exponat mit Christoph Biemann von der Sendung mit der Maus zeigt, wie verblüffend echt Lippenbewegungen von KI nachgeahmt werden können, wenn Gäste dem Protagonisten beliebige Wörter in den Mund legen
© Foto: Universum Bremen

In die Rolle einer KI schlüpfen

Welche Technik steckt hinter Künstlicher Intelligenz und was bedeuten Wörter wie Algorithmen, GANs oder Machine Learning? Im Bereich „Blackbox“ erhalten die Gäste Einblicke in Abläufe, die sonst häufig undurchsichtig bleiben. So können sie neuronalen Netzen in Echtzeit beim Arbeiten zuschauen, wenn eine Kamera einen Gegenstand erfasst und mittels KI versucht zu deuten, worum es sich dabei handelt. An sieben Bildschirmen werden die Stufen der Erkennung sichtbar gemacht, mal werden nur Linien, mal Farbigkeiten oder Rundungen erkannt, bis schließlich das Gesamtbild entsteht.

Beim NIM-Spiel nimmt der Gast selbst die Rolle einer KI ein und stellt fest, wie der Trainingsprozess durch wiederholte Rückmeldungen optimiert werden kann – und weshalb diese Methode Reinforcement Learning heißt. Um komplexes Wissen dieser Art zu vermitteln, setzt die Sonderausstellung zusätzlich auf Infografiken im Cartoon-Style an den Wänden: Hier werden Algorithmen kurzerhand mit Kochrezepten verglichen oder anschaulich erklärt, wie die für KI benötigte Hardware durch die Entwicklung von Grafikprozessoren von Zimmergröße auf Smartphone-Größe schrumpfte.

Von der verbotenen Puppe Cayla zu lebensrettenden KI-Systemen

Die interaktive Puppe Cayla, die wenige Jahre nach Verkaufsstart von der Bundesnetzagentur als Spionage-Gerät eingestuft und verboten wurde, kann im „Thinktank“ begutachtet werden. In diesem Bereich tauchen Besucher anhand kontroverser Beispiele der KI-Geschichte in die Potenziale und Risiken dieser mächtigen Technologie ein. Neben dem Flop Cayla werden auch positive Anwendungen wie ein KI-gestütztes Brustkrebs-Screening-System oder eine Schwimmbadkamera vorgestellt, die mit intelligenter Bewegungsanalyse auffällige Schwimmbewegungen erkennt und Badeunfälle vermeiden hilft. Zusätzlich beleuchten hintergründige Comicfilme diverse Anwendungsbereiche der KI und zeigen, dass auch die hilfreichsten Erfindungen Kehrseiten mit sich bringen – sei es durch den entstehenden Elektroschrott bis hin zu ethischen Fragen oder Datenmissbrauch. Dies zu wissen und zu reflektieren, kann bei einem verantwortungsvollen Umgang mit KI-Technologie helfen.

Am Ende des Besuchs vergleichen die Gäste ihre eigenen Einschätzungen zu den großen Zukunftsragen mit denen anderer Besucher und mit Ergebnissen aus repräsentativen Studien: Möchte ich von einer KI unterrichtet werden? Sollte die Politik den Einsatz von KI regeln? Sorgt KI für weniger Diskriminierung? 

Die Sonderausstellung ist im Eintrittspreis enthalten und läuft noch bis zum 22. April 2025.

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