Die Aufnahme des Fernbusses bringt aus Sicht des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmen (bdo) für viele erst den entscheidenden Mehrwert, um das derzeit diskutierte 49-Euro Ticket zu kaufen. Der Verband verweist auf eine aktuelle Online-Befragung, die das Marktforschungsinstitut Insa Consulere am 18. Oktober im Auftrag der Bild-Zeitung durchgeführt hat. Zwar befürworten demnach 65 Prozent der 1.000 Befragten die Pläne der Politik, ab 2023 ein 49-Euro-Ticket einzuführen, jedoch würden es dann nur 45 Prozent auch nutzen. Besonders aufgeschlossen sind jedoch Fernbusnutzer. 65 Prozent der Befragten würden es begrüßen, wenn Fernbusfahrten bundesweit ohne Aufpreis im Ticket inbegriffen wären. 52 Prozent wären sogar bereit, dafür dann mehr als 49 Euro pro Monat zu zahlen. Und jeder Fünfte, der kein 49-Euro-Ticket kaufen würde, würde das Ticket kaufen, wenn der Fernbus mit dabei wäre. Bei der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen ist es sogar fast die Hälfte.
Sozialpolitisch ein "Game Changer"
Der bdo sieht ein Potential für gesteigerte Ticket-Einnahmen, wenn die Fernbuseinbindung für sechs Millionen zusätzliche Nutzer sorgt. Auch mögliche Befürchtungen einer nachlassenden Attraktivität des gegenüber dem 9-Euro-Ticket teureren 49-Euro-Tickets könnten aus Sicht der Experten entkräftet werden. Darüber hinaus sei der Fernbus ein sozialpolitischer „Game-Changer“: Ein Viertel der Menschen im unteren Bereich der Einkommensskala, die das Ticket nicht kaufen würden, tun es doch, wenn der Fernbus drin ist. Auch fast 90 Prozent der in Ausbildung oder Studium befindlichen Menschen halten das Ticket für attraktiver, wenn der Fernbus mit drin ist. Insbesondere Menschen in Haushalten ohne Pkw würden das Ticket kaufen, wenn der Fernbus eingebunden ist. Rückblick: Laut der Umfrage haben 55 Prozent der Deutschen in diesem Sommer das 9-Euro-Ticket für den bundesweiten ÖPNV gekauft.