Man habe im Rahmen einer gemeinsamen Vorstandssitzung ein Positionspapier zum ÖPNV in Bayern diskutiert und beschlossen, teilten der Landesverband Bayerischer Omnibusunternehmen (LBO) und die Landesgruppe Bayern des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV). Unter dem Titel „Strategiepapier für einen hochwertigen, nutzerfreundlichen und auskömmlichen öffentlichen Nahverkehr in Bayern“ haben die beiden Branchenverbände sechs gemeinsame Forderungen der privaten wie kommunalen Verkehrsunternehmen aufgestellt und als zentrale Aufgaben einer neuen Staatsregierung in Bayern genannt.
Durch aktuell „erhebliche Kostensteigerungen, insbesondere im Energiebereich, das zunehmende Alter und die Überlastung der Infrastruktur sowie durch den Mangel an Arbeitskräften“ seien zusätzliche Kraftanstrengungen erforderlich, um das Angebot zu sichern und den ÖPNV weiter auszubauen, so die Verbände weiter.
Mit dem Positionspapier fordern die beiden Verkehrsverbände von Bund und Freistaat eine „langfristige finanzielle Planungssicherheit für Betrieb und Weiterentwicklung öffentlicher Verkehre, auch und gerade in ländlichen Gebieten des Freistaats“. Politische Entscheidungen dürften sich nicht darin erschöpfen, den Menschen attraktive Tickets, wie beispielsweise das Deutschlandticket, anzubieten und gleichzeitig die dauerhafte Finanzierung der Betriebskosten abzulehnen.
„Das Deutschlandticket ist ein Meilenstein und eine großartige Werbung für den ÖPNV in ganz Deutschland. Leider jedoch zu Lasten der Verkehrsunternehmen, die mit den hohen Kosten für die Einführung der notwendigen digitalen Vertriebs- und Kontrollinfrastruktur weitgehend allein gelassen werden“, sagte in diesem Zusammenhang LBO-Präsidentin Sandra Schnarrenberger.
Auf das Deutschlandticket müsse nun das „Deutschland-Angebot“ folgen, sagte VDV-Landesgruppenvorsitzender Robert Frank. „Wenn die Nachfrage steigt und mehr Menschen in den ÖPNV einsteigen, muss dringend das Angebot ausgebaut und verbessert werden. Sonst drohen wir diese Neukunden schneller zu verlieren, als wir sie gewonnen haben.“ Ein hochwertiger, nutzerfreundlicher öffentlicher Nahverkehr für alle Menschen in Bayern sei dauerhaft nur möglich, wenn seine „auskömmliche Finanzierung gesichert und nicht von der aktuellen Haushaltslage abhängig ist“, betonte Frank.