Infolge der Sperrung der A100 im Berliner Westen und der damit verbundenen längeren Fahrzeit meiden einer Umfrage zufolge viele betroffene Autofahrer den Weg ganz oder setzen auf andere Verkehrsmittel. So ging seit der Sperrung der Anteil derjenigen, die den Abschnitt mit dem Auto befahren, von 79 Prozent auf 70 Prozent zurück, wie aus der Umfrage der TU Berlin hervorgeht. Durchgeführt wurde sie vom Fachgebiet Integrierte Verkehrsplanung am Institut für Land- und Seeverkehr. Gleichzeitig stieg der Anteil derjenigen, die die Strecke mit Bus oder Bahn zurücklegen, von 12 Prozent vor auf 16 Prozent nach dem Beginn der Sperrung Mitte März. „Somit hat die Sperrung einen Umstieg vom Auto hin zum Umweltverbund, also ÖPNV, Rad- oder Fußverkehr, bewirkt“, schreiben die Autoren der Studie in einem Faktenblatt.
Die Verlagerung geht mit Wut und Unzufriedenheit einher
Die Betroffenen gaben auch an, generell seltener auf dem Abschnitt unterwegs zu sein. Der Anteil derjenigen die nahezu täglich oder zumindest ein bis drei Tage die Woche dort fuhren, ging seit der Sperrung von 36 auf 34 beziehungsweise von 47 auf 41 Prozent zurück. Gleichzeitig stieg der Anteil derjenigen, die nur ein bis drei Tage im Monat oder sogar seltener als monatlich die Strecke zurückgelegt haben.
„Es lässt sich eine starke Verlagerung vom Auto zum Umweltverbund und eine signifikante Reduktion des Verkehrs im Allgemeinen beobachten“, hieß es. „Die Ergebnisse zeigen allerdings auch, dass diese Effekte mit hohem individuellem Aufwand einhergehen, was sich in Wut und Unzufriedenheit äußert.“
Für die Umfrage wurden zwischen dem 11. und dem 25. April dieses Jahres knapp 3200 Menschen befragt. Die Zahl der Betroffenen, deren Antworten für die Ergebnisse zur Verkehrsvermeidung und -verlagerung genutzt wurden, war allerdings mit knapp 1000 Personen deutlich kleiner.