Die Busfahrerin Marzena Szojda hat das Eishockeyteam der Grizzlys Wolfsburg durch ihr beherztes Eingreifen vor einem katastrophalen Busunfall bewahrt, nachdem der Fahrer am Steuer einen Schlaganfall erlitten hat. Für ihren mutigen und besonnenen Einsatz ist sie im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur in Berlin geehrt worden. Mit Marzena Szojda erhielt erstmals eine Frau diesen Titel.
Das 30-köpfige Eishockey-Team der Grizzlys Wolfsburg war auf dem Weg zu einem Auswärtsspiel, als der Busfahrer hinter dem Steuer einen Schlaganfall erlitt. Einen Moment später zog der Bus von der mittleren auf die rechte Spur und stieß mit knapp 95 km/h gegen die Leitplanke. „Das spielte sich alles innerhalb von Sekunden ab. Ich hörte Metall auf Metall und Schreie im Bus“, erinnert sich Marzena Szojda. Geistesgegenwärtig griff sie ihrem Kollegen ins Lenkrad und betätigte in Intervallen die Zusatzbremse. Dabei musste sie sehr viel Kraft aufbringen und dennoch hielt der Bus nicht an, denn ihr Kollege saß noch immer verkrampft am Steuer und konnte den Fuß nicht selbstständig vom Gas nehmen. Die zweite Fahrerin zog sein Bein vom Pedal und konnte anschließend den Bus auf dem Seitenstreifen anhalten. Sofort kümmerten sich weitere Mitfahrer um den Busfahrer und riefen die Rettungskräfte. Später brachte Marzena Szojda die „Grizzlys Wolfsburg“ noch sicher zum Bundesligaspiel nach München.
Die Parlamentarische Staatssekretärin Dorothee Bär verlieh den Preis in Berlin: „Millionen Menschen sind täglich auf Deutschlands Straßen unterwegs. Wenn es zu einer Notsituation kommt, kann schnelles und mutiges Eingreifen Leben retten. Ich freue mich natürlich ganz besonders, dass ich den Preis heute erstmals an eine Frau vergeben darf.“ (bu)