Rund 100 Teilnehmer informierten sich beim bdo-Experten-Forum Bus 4.0 in Berlin über den Stand der Digitalisierung und ihre Möglichkeiten im ÖPNV und Fernbusbereich. Über ein Dutzend Referenten gaben einen Einblick über Mobiltität & Digitalsierung im Busbereich.
Mit „Sein oder Nicht(s)sein" drückte Josef Brandner, BBS Reisen Brandner, in seinem Vortrag die Chancen und Gefahren für mittelständische Unternehmen im Zusammenhang mit der Digitalisierung aus. „Die vernetzte Welt bestimmt die Nachfrage nach unseren Produkten mit", erklärte er. Brandner warnte davor, Internetportalen als Vertriebsorganisationen das Feld zu überlassen. „Der Kunde identifiziert das Portal als den Leistungsgeber. Wir müssen uns als Unternehmer stärker aufstellen. Preis, Leistung, Vertrieb – wenn eines der drei Elemente nicht beeinflussbar ist, muss man sich fragen ob man noch als Unternehmer agieren möchte", so Brandner, der dazu riet, sich zu vernetzen und regionale Vertriebsportale aufzubauen. Wie sich ein Unternehmen auf Datenbasis steuern lässt, stellte Stefan Tontsch von MeinFernbus/Flixbus dar. „IT statt Telekom", zeigte Tontsch den Weg seines Unternehmens auf. „Wir haben weniger Aufwand, eine höhere Reaktionsfähigkeit und einen besseren Service für die Kunden", fasste er die Vorteile der Umstellung zusammen. Für ihn hat die Digitalisierung „der Busbranche neues Leben eingehaucht".
Friedemann Brockmeyer von Civity Management Consultants sieht den Bus als Teil des Internets der Dinge. Er prognostiziert dem mittelständischen Omnibusgewerbe eine Zukunft, in der die Unternehmen mit neuen Organisationsstrukturen und Know How in der Informations- und Kommunikationstechnik als leistungsfähige Flottenunternehmer agieren. „Busunternehmer müssen professioneller, größer, schneller und effizienter werden, die Digitalsierung kann dabei helfen", erklärte er.