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Fachkräftemangel: Studie warnt vor einem Zusammenbrechen des ÖPNV

12.03.2024 12:17 Uhr | Lesezeit: 3 min
Busfahrer
Es gelinge schon heute nicht, den Personalbedarf im ÖPNV zu decken, kritisiert die Gewerkschaft Verdi
© Foto: Aleksander/stock.adobe.com

Bessere Arbeitsbedingungen und eine bessere Finanzierung seien nötig, um den ÖPNV, wie man ihn heute kennt, zu bewahren, so das Ergebnis einer aktuellen Studie.

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Der ÖPNV steht einer Studie zufolge in den kommenden Jahren vor einem erheblichen Personalmangel. Bis 2030 gehe man von mindestens 60 000 fehlenden Fahrern im ÖPNV aus, wie aus einer am Dienstag, 12. März, veröffentlichten Erhebung des Beratungsunternehmens KCW im Auftrag der Gewerkschaft Verdi und des gesellschaftlichen Bündnisses Klima-allianz Deutschland hervorgeht. Das sei fast die Hälfte der im Jahr 2022 im kommunalen ÖPNV sozialversicherungspflichtig Beschäftigten als Bus-, Straßen-, Stadtbahn- oder U-Bahnfahrer.

„Ohne bessere Arbeitsbedingungen und ohne eine bessere Finanzierung des ÖPNV wird der ÖPNV, wie wir ihn heute kennen, ein Stück weit zusammenbrechen. Das heißt, das Angebot wird sich massiv verschlechtern, wenn wir jetzt nicht handeln“, sagte die politische Geschäftsleiterin der Klima-Allianz Deutschland, Stefanie Langkamp, bei der Präsentation der Studie. Es gebe schon heute Schwierigkeiten, Stellen zu besetzen und eine hohe Fluktuation, weil die aktuellen Arbeitsbedingungen so nicht attraktiv seien. Bis 2030 werde fast die Hälfte der ÖPNV-Beschäftigten in Rente gehen oder den Beruf aus anderen Gründen wechseln.

Der Studie zufolge entsteht daraus bis 2035 eine Personallücke von mindestens 85.000 Fachkräften. Noch höher wäre der Personalmangel demnach bei einer Verdopplung der Fahrgastzahlen. So müssten dafür bis 2030 mindestens 144.500 Stellen neu besetzt werden, prognostiziert KCW. Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Fahrgastzahlen bis zum Jahr 2030 zu verdoppeln.

Die Studie zeige deutlich, dass man einen Paradigmenwechsel im ÖPNV brauche, sagte der Verdi-Fachgruppenleiter für Busse und Bahnen, Andreas Schackert. Es gelinge schon heute nicht, den Personalbedarf im ÖPNV zu decken. Das liege an unattraktiven Arbeitsbedingungen, die vor allem mit Blick auf die Belastung nicht konkurrenzfähig seien. Bund und Länder müssten die Kommunen daher künftig auch bei der Finanzierung des ÖPNV unterstützen.

Verdi verhandelt mit den kommunalen Nahverkehrsbetrieben aktuell in allen Bundesländern außer Bayern über neue Manteltarifverträge.

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