Statt stiller Stromer dieselte die Hauptstadt wieder auf ihrer Prestige-Linie. PRompt kam die Häme: "Berlins peinlichste Busse" titelte die Berliner Zeitung gar. Doch diesmal konnte die BVG nichts dafür, das induktive Ladesystem funktionierte anderenorts schließlich ohne Beanstandungen. Der Fehler lag wie so oft im Detail. Wie die BVG mitteilte, war es in zwei der Fahrzeuge zu einem Kurzschluss im Hochvoltsystem gekommen. Zur Behebung wurden zusätzliche Schutz und Entlastungsschaltungen eingebaut und die Software angepasst. Damit sollen weitere Kurzschlüsse in Zukunft ausgeschlossen werden. Und noch etwas muss bedacht werden: Weil es sich beim E-Bus Berlin um ein Forschungsprojekt handele, seien die Störungen im Vorfeld nicht absehbar gewesen. Also Ende gut, alles gut? Die Zeit wird es zeigen, auch was die Praxistauglichkeit des Ladesystems angeht.
Gerade gestern erst verkündete die nächste Weltstadt, einen Elektrobus für zwei Monate zu testen. Denn - man höre und merke auf, spätestens 2025 will man an der Seine komplett auf Dieselbusse verzichten. Und damit das dann alles reibungslos klappt, sind Testphasen wie in Berlin oder Paris eben zwingend nötig. Dass es dabei auch mal holpert, sollte selbst Otto-Normal-Zeitung kapieren. Ansonsten ist das Gejammer erst recht groß, wenn es später im Ernstfall zu einem Desaster à la "BER" kommt.
Kommentar der Woche

Was musste sich die Hauptstadt nicht wieder alles anhören. Nachdem erst vor Kurzem die Eröffnung der ersten reinen Elektrobuslinie gefeiert wurde, verschwanden die E-Busse einer nach dem anderen in der Werkstatt.