Der polnische Bushersteller Solaris richtet an seinem Standort in Bolechowo bei Poznan mit dem neuen „Solaris Charging Park“ einen mit verschiedenen Ladesystemen und der Technik des bidirektionalen Ladens ausgestattete Ladepark ein. Die Möglichkeit, hier verschiedene Lösungen zu testen, soll eine „maßgeschneiderte Antwort auf den steigenden Bedarf europäischer Verkehrsbetreiber nach Elektrobussen“ sein, erklärte Solaris. Die Bauarbeiten sollen nach Unternehmensangaben bis Ende dieses Jahres abgeschlossen werden. Seine volle Betriebsfähigkeit soll der Ladepark dann Mitte 2022 erreichen.
Der Solaris-Ladepark wird nach Unternehmensangaben eine Gesamtfläche von 5000 Quadratmetern haben. In einem überdachten Teil sollen vier Ladestellen für Fahrzeuge, die Hauptladestation und ein technischer Raum untergebracht werden. Auf dem Dach der Konstruktion werden Photovoltaikzellen angebracht, die eine lokale Energieerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen ermöglichen. Daneben werden Ladeinseln für die Ladung per Stecker platziert. Der Ladepark soll auch für Kunden da sein, die sich dort Einblick in verschiedene innovative Lösungen verschaffen wollen.
Ladesysteme von verschiedenen Lieferanten
Im Charging Park werden Ladesysteme von verschiedenen Lieferanten installiert. So werden verschiedene Batterieladesysteme getestet und auf die verschiedenen Marktbedürfnisse zugeschnittene Angebote vorbereitet. Die erste Lösung ist ein Ladegerät mit acht Ladepunkten mit einer Leistung von 150 kW bis 600 kW, mit dem drei Fahrzeuge gleichzeitig geladen werden können. Das System ist mit den auf dem Markt erhältlichen Steckern kompatibel. Daran kann sowohl ein Bus als auch ein Oberleitungsbus angeschlossen werden. Es unterstützt auch die V2G- Technologie (Vehicle-to-Grid), das heißt die Technologie des bidirektionalen Energieflusses zwischen dem Fahrzeug und dem Netz. Solaris Charging Park wird der in Polen erste bidirektionale Ladepark sein und einer der ersten Anlagen dieser Art in ganz Europa.
Im Ladepark will Solaris auch ein Ladegerät mit vier Ladepunkten mit einer Gesamtleistung von 300 kW installieren. Es soll zwei Steckeranschlüsse wie auch einen konventionellen und einen invertierten Pantografen besitzen. Darüber hinaus werden auch zwei unabhängige Plug-in-Ladegeräte mit einer Leistung von jeweils 150 kW, jedes mit der V2G-Funktionalität, vorhanden sein. Mittels eines zentralen Managementsystems wird der Betrieb des Charging Park überwacht und gesteuert.