„Wenn Finanzminister Scholz und Wirtschaftsminister Altmaier Spielhallen, Wettbüros und Bordelle unterstützen und zugleich die Reisewirtschaft fallen lassen, ist ihnen der finanz- und wirtschaftspolitische Sachverstand abhandengekommen. Diese Entscheidung muss umgehend korrigiert werden“, heißt es vom Deutschen Reiseverband (DRV). Das sei Aufgabe von Thomas Bareiß, der sich in seiner Funktion als Tourismusbeauftragter eine derart gegen die von ihm zu vertretenden Interessen getroffene Entscheidung nicht gefallen lassen könne. „Wir erwarten von ihm, dass er deswegen umgehend bei seinem Minister und der Bundeskanzlerin vorstellig wird, um dies korrigieren zu lassen.“
Weiter erklärt der Verband: „193 Staaten weltweit sind aufgrund von Reisewarnungen, Quarantänen und anderen staatlichen Anordnungen nicht oder nur unter erheblichen Einschränkungen zu bereisen. Die Bundesregierung hat die Bevölkerung eindringlich aufgefordert, selbst von touristischen Reisen im Inland Abstand zu nehmen. Was soll dies anderes sein als ein staatlich angeordneter Lockdown für Reisebüros, Reiseveranstalter und die vielen touristischen Dienstleister? Die instinktlose Entscheidung der Bundesregierung gegen die Reisewirtschaft ist ein Fehler. Die Branche hat die Bundesregierung während der ersten Corona-Welle tatkräftig unterstützt, mehr als 160.000 Urlauber sicher nach Deutschland zurückzubringen. Sie hat ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrgenommen für den Gesundheitsschutz und muss deshalb Umsatzverluste von 28 Milliarden Euro allein in diesem Jahr hinnehmen, die durch die bisherigen Hilfsprogramme nur zu einem kleinen Teil ersetzt werden.
Wir fordern die Minister Scholz und Altmaier sowie den Tourismusbeauftragten auf, die falsche Entscheidung umgehend zu revidieren. Die Reisewirtschaft erwartet eine faire und gleiche Behandlung der vom Lockdown betroffenen Branchen. Gleichzeitig bereiten wir eine Klage vor. Die Entscheidung der Bundesregierung ist ein Schlag ins Gesicht für die 11.000 Reisebüros, die mehr als 2.300 Reiseveranstalter und die vielen Tausend touristischen Dienstleister, den wir uns nicht gefallen lassen.“