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DRV: Pauschalreiserichtlinie bisher nicht akzeptabel

10.10.2024 14:34 Uhr | Lesezeit: 3 min
DRV: Pauschalreiserichtlinie bisher nicht akzeptabel
Der DRV sei gegen die Absicherung von Einzelleistungen im Geltungsbereich der Pauschalreiserichtlinie, sagte DRV-Präsident Norbert Fiebig
© Foto: DRV

Insolvenzabsicherung, Pauschalreiserichtlinie sowie Overtourism und Bürokratieabbau waren zum Auftakt Themen beim diesjährigen DRV-Hauptstadtkongress.

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„Die Urlaubslaune der Deutschen ist trotz aller wirtschaftlichen Unwägbarkeiten ungebremst“, erklärt Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen Reiseverbandes (DRV), am Donnerstag, 10. Oktober, vor rund 450 Teilnehmern beim DRV-Hauptstadtkongress. Die Reisewirtschaft entwickele sich entgegen der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung und trotz zahlreicher geopolitischer Krisen „sehr gut“, so der DRV. Mit einem Umsatzplus von 12 Prozent im laufenden Touristikjahr würden die Zahlen nach oben zeigen. „Und auch der Marktanteil der organisierten Reise am Gesamtumsatz des Reisemarktes steigt“, betonte Fiebig.

Ein Ereignis hat die Branche in diesem Jahr stark beschäftigt – die Insolvenz des drittgrößten Reiseveranstalters im deutschen Markt. Fiebig betont in diesem Zusammenhang die beispielhafte Gemeinschaftsleistung der gesamten Branche – von Reiseveranstaltern und Reisebüros – und die Leistung des Deutschen Reisesicherungsfonds (DRSF): „Die erste große Bewährungsprobe für den Fonds. Kein Pauschalreisegast wird sein Geld verlieren. Das stellt die besondere Sicherheit der Pauschalreise einmal mehr und klar unter Beweis“, so der DRV-Präsident. Gleichzeitig habe der Fonds seine Leistungsstärke und Zukunftsfähigkeit bewiesen.

Keine Absicherung von Einzelleistungen

Trotz der schon heute unvergleichlich guten Absicherung der Pauschalreise stehe – wie bekannt – die Revision der Pauschalreiserichtlinie im Raum: „Akzeptabel ist das vorliegende Werk bei Weitem nicht – nicht für Reiseveranstalter und auch nicht für Reisebüros“, stellt Norbert Fiebig heraus. „Wir brauchen auch keine weiteren Nachteile gegenüber anderen Playern im Markt.“

Zu den Diskussionen zur Absicherung von Einzelleistungen wurde der DRV-Präsident sehr deutlich: „Wir sind gegen die Absicherung von Einzelleistungen im Geltungsbereich der Pauschalreiserichtlinie.“ Wichtig ist aus Fiebigs Sicht, dass transparent über die Unterschiede der Reiseformen aufgeklärt werde – über alle Kanäle – sowohl im Reisebüro als auch online. „Das muss lückenlos für alle Anbieter gelten. Nur so lassen sich Wettbewerbsverzerrungen vermeiden.“

Darüber hinaus ging Fiebig auf die vorgesehene Drei-Stunden-Regelung bei der Reisebuchung ein – ein Beispiel für die überbordende Bürokratieproduktion aus Brüssel: „Ein immenser Überprüfungsaufwand verbunden mit massivem bürokratischem Aufwand“, so Fiebig. „Das kostet einen Haufen Geld – und das alles ohne jeglichen Nutzen.“

Overtourism und Überregulierung

Zudem war der Overtourism wieder Thema bei der DRV-Tagung. „Tourismus bringt sehr viele Vorteile in den Zielgebieten – zum Teil aber eben auch Nachteile. Eine komplexe, je nach Zielgebiet unterschiedliche Gemengelage.“ Hier brauche es differenzierte Lösungsansätze. „Die Herausforderung besteht darin, die positive Wirkung des Tourismus zu nutzen und die potenziell negativen Folgen auf Menschen und Umwelt zu minimieren.“ Der DRV habe auch gemeinsam mit dem BTW einen „Roundtable Overtourism“ ins Leben gerufen.

Zum Ende seiner Rede betonte Fiebig die Notwendigkeit einer Wirtschaftspolitik, die für Wachstumsimpulse sorgt und die zunehmende Abwanderung von Unternehmen verhindert. „Entscheidend bleibt, Überregulierungen und weitere Verzerrungen im Wettbewerb zu verhindern.“ Gleichzeitig müsse die ökologische Transformation konsequent und zügig vorangetrieben werden. „DAS“, so Fiebig, „das ist der Schlüssel für unser zukünftiges Wachstum.“

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