123 Jahre lang waren Hannover und Großbritannien durch einen Herrscher miteinander verbunden. Wie konnten die Kurfürsten aus Hannover zu Königen eines Weltreiches werden? Und wie wirkte sich diese Herrschaftskonstellation auf das kulturelle und höfische Leben beider Reiche aus? Fünf Schlösser und Museen in Hannover und Celle geben Antworten und erstmals faszinierende Einblicke in dieses bedeutende Kapitel europäischer Geschichte. Für die Ausstellung hat Seine Königliche Hoheit der Prinz von Wales die Schirmherrschaft übernommen. Die Landesausstellung ist ab dem 17. Mai für Besucher zugänglich, am 18. Mai öffnet die Ausstellung in Celle. Neben der zentralen Ausstellung im Niedersächsischen Landesmuseum Hannover und im Museum Schloss Herrenhausen vertiefen Themenausstellungen im Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst, im Historischen Museum Hannover und im Residenzmuseum im Celler Schloss besondere Einzelaspekte.
Gezeigt werden fast 1.000 kostbare Exponate, darunter allein 30 aus dem Besitz Ihrer Majestät der Königin Elisabeth II. Es ist die größte Ausleihe aus dem britischen Königshaus, die jemals außer Landes gegeben wurde. Zu den Glanzstücken zählt die Staatskrone Georgs I. Weitere hochkarätige Leihgaben aus insgesamt 145 internationalen Museen und Sammlungen, darunter die British Library und das Victoria & Albert Museum in London sowie das Metropolitan Museum New York, vermitteln ein vielschichtiges Bild des historisch und kulturell bedeutenden georgianischen Zeitalters. Höhepunkte sind hier unter anderem das prachtvolle Silberservice Georgs III. der Rothschild Foundation sowie das Gemälde „Westminster Bridge“ von Canaletto aus dem Yale Center for British Art und die Silbermöbel Georgs II., eine Leihgabe von Seiner Königlichen Hoheit Ernst August Erbprinz von Hannover, Herzog von Braunschweig und Lüneburg.
Anhand der Biografien der fünf hannoverschen Herrscher Georg I. bis Georg IV. und Wilhelm IV. wirft die zentrale Schau im Niedersächsischen Landesmuseum Hannover einen spannenden Blick auf Europa und die Welt im 18. und frühen 19. Jahrhundert – auf Kriege, Kunst und Kolonialismus. Trotz staatsrechtlicher Trennung und unterschiedlicher wirtschaftlicher und sozialer Verhältnisse der beiden Reiche gab es vielfältige Einflüsse und Wechselwirkungen – nicht nur auf politischer, sondern auch auf gesellschaftlicher und kultureller Ebene.
Drei Themenausstellungen vertiefen Einzelaspekte der facettenreichen Epoche der Personalunion: Im Residenzmuseum im Celler Schloss wirft die Ausstellung „Reif für die Insel“ einen Blick auf die Vorgeschichte der Personalunion und zeigt, wie das Haus Braunschweig-Lüneburg sich den Weg nach London ebnete. Die Ausstellung „Königliches Theater“ im Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst in Hannover präsentiert britische Karikaturen aus der Zeit der Personalunion und der Gegenwart. Im Historischen Museum Hannover gibt die Schau „Eine Kutsche und zwei Königreiche“ interessante Einblicke in die Spätphase der Personalunion und das junge Königreich Hannover um 1814.
Ein umfangreiches Kulturvermittlungsprogramm an allen fünf Standorten bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, in die Zeit der Personalunion einzutauchen: Ob auf eigene Faust mit dem Audioguide, in einem der vielen Workshops für Kinder, Jugendliche und Erwachsene oder bei einer gepflegten Teatime im Museum. Aber nicht nur in den Schlössern und Museen wird in diesem Jahr das Jubiläum der Personalunion gefeiert: In ganz Niedersachsen finden zahlreiche Veranstaltungen statt, in denen die Epoche lebendig wird: von der eigens komponierten Oper bis zu den Internationalen Händelfestspielen Göttingen, vom Gartenfestival bis zur Modenschau. In London wird die Personalunion ebenfalls mit großen Ausstellungen und Veranstaltungen gewürdigt. Mehr Infos unter http://www.royals-aus-hannover.de. (ah)