Der Kongress steht unter dem Motto „Bewegen, was uns bewegt“. Er findet in einer Zeit statt, in der der Schienenverkehr in Deutschland unter großen Problemen leidet – was nicht zuletzt den ÖPNV insgesamt betrifft und von der Busbranche nicht vollständig zu trennen ist. Schiene und Straße ergänzen einander, nicht nur in Sachen Gütertransport, sondern gerade auch hinsichtlich der Personenbeförderung. Was bei der Bahn schief läuft, hat in der einen oder anderen Weise Auswirkung auf den Busbereich. Grund genug, über den Tellerrand zu blicken.
Der EVG-Vorsitzende beklagte eine marode Infrastruktur. Mit Kritik an Bahnfahrzeugen und Technik sparte er auch nicht. „Und was macht der zuständige Minister?“, fragte Hommel und griff Volker Wissing direkt an. „Wissing macht die Führung der Bahn zur Chefsache und verschwindet dann von der Bildfläche. Man erfindet im Ministerium neue Strukturen, die planlos vor sich hinarbeiten. Ein Dialog mit den Interessenvertretungen findet nicht statt.“ Hommel erinnerte an den Ausspruch des FDP-Chefs Christian Lindner, es sei besser, nicht zu regieren als schlecht zu regieren. „Wenn das noch gilt, müsste es allmählich personelle Konsequenzen geben."
Eine positive Bilanz zog Hommel über das „Bündnis für unsere Bahn“. „In Zeiten der Pandemie haben die Beschäftigten unter schwierigsten Bedingungen und teilweise auch unter persönlichen Beeinträchtigungen dafür gesorgt, dass Deutschland in Bewegung bleibt. Die Ergebnisse des Bündnisses können sich sehen lassen: Die Beschäftigten wurden abgesichert, die Situation der Unternehmen stabilisiert.“
„Für eine nachhaltige und humane Mobilität sind Unternehmen und Politik gleichermaßen verantwortlich. Wir als EVG stellen uns dieser Herausforderung“, so Hommel weiter. „Die Zeiten der Spaltung müssen bald vorbei sein. Gewerkschaften müssen zusammenarbeiten, und zwar alle."
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