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Baden-Württemberg: Kabinett stimmt ÖPNV-Strategie 2030 zu

11.05.2022 12:12 Uhr
Baden-Württemberg: Kabinett stimmt ÖPNV-Strategie 2030 zu
Um die Ziele im ÖPNV zu erreichen, müsse man sich „gewaltig anstrengen“, erklärte Verkehrsminister Winfried Hermann
© Foto: Sebastian Berger

Bis zum Jahr 2030 will Baden-Württemberg die Fahrgastzahlen in öffentlichen Verkehrsmitteln verdoppeln, dabei müsse man „einen Zahn zulegen“, forderte nun der Verkehrsminister.

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Trotz nur langsamer Fortschritte beim Umstieg vom Auto auf Busse und Bahnen hält die grün-schwarze Regierung in Baden-Württemberg an ihrem Ziel einer Verdopplung der Fahrgastzahlen im öffentlichen Nahverkehr bis 2030 fest. „Da sind wir nicht gut vorangekommen. Da müssen wir uns gewaltig anstrengen“, sagte denn auch Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) am Dienstag, 10. Mai, in Stuttgart. „Wir werden das Ziel nicht erreichen, wenn wir jetzt nicht nochmal einen Zahn zulegen.“ Es stimme ihn aber hoffnungsvoll, dass die Regierung grünes Licht für die weitere Umsetzung der ÖPNV-Strategie 2030 gegeben habe und damit das Ziel der Verdopplung der Fahrgastzahlen fest verankert habe.

Finanzierung noch nicht sichergestellt

Hermann räumte ein, dass damit noch nicht die Finanzierung des geplanten Maßnahmenbündels sichergestellt sei und erklärte, er konzentriere sich auf die Maßnahmen, die dem zentralen Ziel der Koalition nützen: dem Klimaschutz. Klar sei aber eben auch: „Es wird keinen Klimaschutz geben ohne Verkehrswende.“ Er werde auf die nötigen Investitionen in den Haushaltsverhandlungen pochen. Es sei aber ebenso wichtig, dass jeder einzelne umdenke und sein Auto öfter stehen lasse. „Zum Fahrradfahren braucht man kein Geld, da kann man einfach aufsteigen.“

Für die Verdopplung der Fahrgastzahlen muss die Landesregierung noch einiges tun. Legt man die jüngsten Zahlen des Statistischen Landesamts zugrunde, betrug die Beförderungsleistung in Baden-Württemberg im Jahr 2010 etwa 8,6 Milliarden Personenkilometer und im Jahr 2019 ungefähr 9,4 Milliarden Personenkilometer. Hermann, der seit elf Jahren Verkehrsminister im Land ist, sagte dazu: „Infrastrukturausbau kostet Zeit.“

Hermann sieht in der „Mobilitätsgarantie“ einen wichtigen Hebel

Ein wichtiger Hebel, um das Angebot auszubauen, sei die im Koalitionsvertrag geplante „Mobilitätsgarantie“. Das Konzept sieht vor, dass alle Orte in Baden-Württemberg von 5 Uhr früh bis Mitternacht mit dem ÖPNV erreichbar sein sollen. Hermann bekräftigte, in dieser Wahlperiode bis 2026 wolle man es schaffen, dass im ländlichen Raum in den Hauptverkehrszeiten der Halbstundentakt gilt und im Ballungsraum der Viertelstundentakt. In der zweiten Stufe bis 2030 soll dann den ganzen Tag gelten, dass im Ballungsraum der Viertelstundentakt gemacht wird und in dem ländlichen Raum der Halbstundentakt.

Im Endausbau würde die „Mobilitätsgarantie“ etwa 600 Millionen Euro kosten. Um das Vorhaben zu finanzieren, will das Land unter anderem den Kommunen die Möglichkeit geben, eine Nahverkehrsabgabe einzuführen. Dann könnten die Kommunen entscheiden, ob sie alle Einwohner oder nur die Autofahrer zur Kasse bitten.

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