Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sieht beim Deutschlandticket eindeutig die Bundesländer am Zug. Der Preis sei in erster Linie Sache der Länder. Sie könnten zum Beispiel die Strukturen günstiger gestalten „und müssten stärker für das Ticket und um neue Abonnenten werben, um den Preis günstig zu halten“, sagte der FDP-Politiker im Gespräch mit der „Deutschen Presse-Agentur“ in Mainz. Wichtig sei es auch, „auf Konkurrenzprodukte“ wie das 29-Euro-Ticket in Berlin oder Tickets für einzelne Städte zu verzichten. Dies gehe „an der Idee des Deutschlandtickets vorbei“, kritisierte Wissing.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die Länder hatten vereinbart, dass ungenutzte Zuschüsse aus diesem Jahr 2024 zum Ausgleich von Einnahmeausfällen bei Verkehrsunternehmen verwendet werden können. Die Verkehrsminister der Länder sollen noch vor dem 1. Mai 2024 ein Konzept zur Umsetzung des Tickets im kommenden Jahr erarbeiten.
Auf Wunsch der Länder sei bei dem Beschluss ausdrücklich eine „Nachschusspflicht“ ausgeschlossen worden, betonte Wissing. „Damit ist der Finanzrahmen gesetzt.“ Bund und Länder geben in diesem und im nächsten Jahr jeweils 1,5 Milliarden Euro pro Jahr für das Deutschlandticket aus, das derzeit 49 Euro im Monat kostet.
Geeinigt haben sich Bund und Länder auf ein günstigeres Deutschlandticket für Studenten. Der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) als Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz der Länder sprach am Montagabend, 27. November, auf Anfrage der „Deutschen Presse-Agentur“ von einem Durchbruch.
Rund drei Millionen Studierende könnten nun ein Semesterticket für 29,40 Euro im Monat auf Basis des Deutschlandtickets bekommen. Das bundesweit einheitliche Semesterticket könne zum Sommersemester 2024 starten, sofern die Allgemeinen Studierendenausschüsse mit den Verkehrsunternehmen jetzt zügig die notwendigen Verträge schlössen.