Schon heute besteht in 85 Prozent der privaten Busunternehmen ein akuter Fahrermangel. Zusätzlich fehlen Fachkräfte in den Bereichen Werkstatt (70 %) und Verwaltung (24 %). Das zeigt die aktuelle November-Umfrage des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) unter dessen Mitgliedern. Dem relativ hohen Altersdurchschnitt des Fahrpersonals geschuldet werde sich diese Entwicklung fortsetzen, sodass ohne wirksame Gegenmaßnahmen in den kommenden zehn bis 15 Jahren bis zu 31.000 Busfahrer fehlen werden, schlussfolgert der bdo. Verstärkt werde das Problem durch die absehbare demografische Entwicklung sowie die allgemeine Ausbildungssituation in Deutschland, so der Verband.
Potenzial ausländischer Fachkräfte nutzen
Um die Mobilität der Bevölkerung hierzulande auch künftig sicherzustellen – von der Schülerbeförderung über den ÖPNV bis hin zur Bustouristik – sei es neben der Rekrutierung von Busfahrern in Deutschland unerlässlich, auch das Potential ausländischer Fachkräfte verstärkt zu nutzen. Dazu gelte es, zügig bürokratische Integrationshemmnisse abzubauen und die im EU-Vergleich unverhältnismäßig hohen Kosten für den Führerschein zu senken. Auch sollte in der Ausbildung mehr Wert auf digitale, virtuelle und flexiblere Inhalte gelegt werden, fordert der bdo. Neben besseren Verdienstaussichten oder einfacheren Arbeitsbedingungen in anderen Berufsfeldern wirken sich auch die spezifischen Bedingungen und Altersvorgaben für den Einstieg in den Fahrerberuf spürbar negativ aus, geht weiter aus der Umfrage hervor.
Neue Kampagne zur Fahrergewinnung
Um Werbemaßnahmen konkurrierender Wirtschaftszweige als Branche etwas entgegen zu setzen, startet der bdo ab dem 1. Dezember eine Kampagne zur Fahrergewinnung. Auf www.diebusunternehmen.de können sich bdo-Mitglieder mit ihren Kontaktdaten vorstellen. Über eine PLZ-Suchfunktion können Interessierte in ihrer Nähe eine Stelle oder einen Ausbildungsplatz als Busfahrer finden und sich direkt bewerben.