Klimaschutz ist den Deutschen ein wichtiges Anliegen, aber „sobald es an den eigenen Geldbeutel geht, stoppt der Enthusiasmus“, sagte Sebastian Sorger, Managing Director von des Felddienstleisters Norstat Deutschland, zu den Zahlen einer Umfrage, in der das Mobilitätsverhalten untersucht wurde. Insgesamt zeige die Online-Umfrage, dass die Menschen zwar offen sind für Maßnahmen, die das Klima schonen, sie aber höhere Ausgaben ablehnen und auch ihre Flexibilität nicht einschränken wollen.
„ÖPNV und Sharing-Angebote überzeugen die Deutschen bisher nicht. Trotz regionaler Unterschiede nutzten vor Corona nur die wenigsten Deutschen ÖPNV- und Sharing-Angebote regelmäßig. Um die Klimaziele zu erreichen, muss hier mehr Akzeptanz geschaffen werden“, sagte Sorger.
Deutsche von alternativen Antrieben nicht überzeugt
Nur 13 Prozent der Befragten nutzten vor der Pandemie den Bus zwei bis drei Mal die Woche. 53 Prozent gaben gar an, dass sie noch nie die Straßenbahn genutzt haben. Für ein sogenanntes Bürgerticket, also ein Jahresabo für den ÖPNV, liegt der für die Befragten angemessene Preis bei monatlich 30 Euro. Insgesamt sind Bewohner von Großstädten bereit etwas mehr zu bezahlen. 39 Prozent wollen nach der Pandemie den ÖPNV wieder stärker nutzen. Unter den 18 bis 29-Jährigen liegt dieser Wert bei 51,5 Prozent.
„Unabhängigkeit im Verkehr ist unserer Umfrage nach wichtiger als Nachhaltigkeit“, lautete Sorgers Fazit. Die Umstellung auf alternative Antriebe überzeuge die Deutschen dabei insgesamt ebenso wenig, wie die Nutzung von ÖPNV und Sharing-Diensten. Extraausgaben für mehr Nachhaltigkeit stünden viele ablehnend gegenüber. Die Aufgabe der Politik sei es, „Überzeugungs- und Aufklärungsarbeit zu leisten sowie funktionierende und umsetzbare Lösungen zu liefern“.