Der in der vergangenen Woche vorgelegte 83-seitige Sonderbericht „Bahn 2015: Wettbewerbspolitik aus der Spur?“ befasst sich auf drei Seiten mit dem Verhältnis Schienen- und Busverkehr. Das Gutachten widerlegt die Behauptung, dass der Wettbewerb zwischen Bus und Schiene aufgrund der fehlenden Straßenmautpflicht für Busse verfälscht werde. „Der Bericht für die Bundesregierung bestätigt, dass die Wettbewerbssituation die Ausdehnung der Maut für den Schwerlastverkehr auf Busse nicht gerechtfertigt“, so Heino Brodschelm, Präsident des Landesverbandes Bayerischer Omnibusunternehmen (LBO). Das Sondergutachten erinnert auch daran, dass die Deutsche Bahn im Schienenfernverkehr nach wie vor Monopolist ist, der auf Grund der Liberalisierung des innerdeutschen Fernbusverkehrs gezwungen worden sei, die Attraktivität im Fernverkehr zu steigern.
Der LBO weist seit Jahren daraufhin, dass der Busfernverkehr als einziger öffentlicher Verkehrsträger im Gegensatz zu Zug- und Flugverkehr keine staatlichen Hilfen oder Steuersubventionen genießt. Brodschelm erinnert: „Der Bus trägt seine Wegekosten zu über 100 Prozent und ist das umweltfreundlichste motorisierte Verkehrsmittelt.“ Eine aktuelle IGES-Studie „Faktenpapier Straße-Schiene“ hat demgegenüber erneut bestätigt, dass der Schienenverkehr seine Wegekosten nicht deckt.
Der Sonderbericht „Bahn 2015: Wettbewerbspolitik aus der Spur?“ der Monopolkommission ist einsehbar unter: http://www.monopolkommission.de/index.php/de/homepage/84-pressemitteilungen/288-bahn-2015-wettbewerbspolitik-aus-der-spur. (ah)