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ÖPNV: Ein Billigticket für den Busverkehr

26.07.2025 12:22 Uhr | Lesezeit: 4 min
XBus-Linie_VRR
Der VRR dverweist darauf, ass es sich bei dem 1-Euro-Ticket um ein lokales Projekt handele, das an bestimmte Bedingungen vor Ort gebunden sei
© Foto: VRR

Das Deutschlandticket ist ein günstiges Angebot für ÖPNV-Stammkunden, in NRW probieren nun einige Städte mit einem Billigticket eine Variante für Gelegenheitsnutzer aus.

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Busfahren für 1 oder 2 Euro innerhalb des Stadtgebietes – mit diesem vergünstigten Angebot wollen einige Kommunen in Nordrhein-Westfalen ihren Nahverkehr attraktiver machen. So erklärt der Bürgermeister von Bad Lippspringe, Ulrich Lange, das Angebot sei „unschlagbar günstig“. Für große Verkehrsbünde in NRW ist das lokale Angebot aber kein flächendeckendes Modell, wie eine Umfrage der „Deutschen Presse-Agentur“ ergeben hat.

Bürger zum Umstieg vom Auto auf den Bus bewegen

Die 32.000 Einwohner zählende Stadt Delbrück und die 25.000 Einwohner zählende Stadt Salzkotten westlich von Paderborn hatten das Pilotprojekt 2023 ins Leben gerufen. Es war zunächst auf zwei Jahre befristet. Erklärtes Ziel: Mehr Bürger zum Umstieg vom Auto auf den Bus zu bewegen und das gerade auch im ländlichen Raum. Gut 44.000 Tickets wurden in beiden Städten 2024 verkauft, also im Durchschnitt rund 120 pro Tag. Im ersten Angebotsjahr 2023 lagen die Nutzerzahlen leicht darüber. Inzwischen bieten weitere Kommunen in Ostwestfalen-Lippe solche besonders günstigen Tickets an. In Bad Lippspringe geht das neue Angebot des 1-Euro-Ticket zum 1. August an den Start. Es ist zunächst bis Ende Dezember 2026 befristet. Die gut 17.000 Einwohner zählende Stadt hofft, dass das neue Ticket von Bürgern insbesondere für das Einkaufen genutzt wird.

Pauschalpreis-Tarife mit Bestpreisgarantie

Der Verkehrsverbund Westfalentarif betont, dass das 1-Euro-Ticket ein lokales Angebot in einzelnen Regionen ist. Im Hochstift könnten Fahrgäste in den Orten Salzkotten, Delbrück und Bad Lippspringe mit dem 1 Euro-Ticket beliebig viele Fahrten mit dem Bus nutzen. Das Ticket gelte für eine Person und für 90 Minuten. Eine Fahrt zwischen den Städten sei mit dem Ticket nicht möglich, sagte eine Sprecherin. In Salzkotten könne auch die Bahnstrecke von Salzkotten nach Scharmede mit dem 1-Euro-Ticket genutzt werden.

Zudem gebe es digitale Pauschalpreis-Tarife mit Bestpreisgarantie speziell für den Nahverkehr in Lippe. Smartphone-Nutzer könnten in der Lippemobil-App für nur 1 Euro pro Fahrt innerhalb der Gemeinden Lage, Oerlinghausen, Leopoldshöhe, Augustdorf, Blomberg, Schlangen, Horn-Bad Meinberg, Extertal, Kalletal, Lügde, Barntrup, Schieder-Schwalenberg, Dörentrup Busse und Bahnen nutzen. Mit dem Home Plus-Smartphone-Tarif könnten Fahrgäste im ganzen Kreis Lippe für nur 2 Euro pro Fahrt Busse und Bahnen nutzen.

VRR sieht im 1-Euro-Ticket ein lokales Angebot

Der größte Verkehrsverbund in NRW, der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), verweist ebenso darauf, dass es sich bei dem 1-Euro-Ticket um ein lokales Projekt handele, das an bestimmte Bedingungen und Regelungen vor Ort gebunden sei. „Im Verbundgebiet VRR sind die elektronischen Tarife einheitlich und ein solches Angebot gibt es nicht“, erklärte eine Sprecherin des VRR auf Anfrage.

VRS setzt auf elektronischen Tarif

Beim Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) gibt es keine Planungen in Richtung eines 1-Euro-Tickets. Solche Angebote seien ohne eine entsprechende Drittfinanzierung kaum realisierbar, sagte eine Sprecherin. Zwar habe die Stadt Euskirchen ein ähnliches Modell umgesetzt – dort übernehme allerdings die Kommune einen Teil der Finanzierung. „Flächendeckend setzen wir stattdessen auf andere Strategien zur Attraktivitätssteigerung des ÖPNV, wie zum Beispiel die Einführung und Weiterentwicklung des elektronischen Tarifs Eezy.NRW. Auch die Westfalentarif-Sprecherin empfahl für längere Fahrten Eezy.NRW.

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