Die Pünktlichkeit der Hamburger Linienbusse hat sich im vergangenen Jahr verschlechtert. So kamen von den Bussen der Hamburger Hochbahn knapp sieben Prozent (6,9) mit mehr als fünf Minuten Verspätung an den Haltestellen an, wie aus der Senatsantwort auf eine Schriftliche Kleine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion hervorgeht. Bei den Bussen der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) waren demnach 12,4 Prozent verspätet. Dabei muss allerdings berücksichtigt werden, dass bei den VHH ein Bus bereits ab drei Minuten als verspätet gilt. 1,7 Prozent der Hochbahn-Busse waren laut Senat mehr als zehn Minuten verspätet, rund 0,4 Prozent mehr als 20 Minuten.
„Insgesamt waren über 470.000 Busfahrten verspätet – 24 Prozent mehr als 2022“, sagte CDU-Fraktionschef Dennis Thering der „Deutschen Presse-Agentur“ und kritisierte: „Viel zu häufig stecken Hamburgs Busse in Staus und Baustellen fest.“
Insgesamt haben Busse in Hamburg im vergangenen Jahr laut Senat 341.073.808 Fahrgäste befördert und dabei 84.606.912 Kilometer zurückgelegt. Die durchschnittliche Tages-Fahrgastzahl erhöhte sich den Angaben zufolge im Jahresverlauf von gut einer Million auf knapp 1,3 Millionen zum Fahrplanwechsel Ende vergangenen Jahres. Zuwächse gab es auch bei S- und U-Bahnen. „Durch diesen positiven Trend bei der Fahrgastzahlentwicklung können sich Standzeiten mitunter erhöhen“, schrieb der Senat.
Hamburgs Busse würden 44 Prozent aller Fahrgäste befördern und seien „damit das Rückgrat des ÖPNV in der Hansestadt“, sagte Thering. „Umso schwerer wiegt die negative Bilanz der rot-grünen Verkehrspolitik, was die Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit der Busse in Hamburg angeht.“
Außerdem seien im vergangenen Jahr 83 Prozent mehr Busse ausgefallen als im Jahr davor – „ganze 83.000 Fahrten“, sagte Thering. „Die Busse fallen auch aus und sind verspätet, weil beim HVV im letzten Jahr 420 Stellen als Busfahrer unbesetzt waren. Aktuell sind es noch immer über 200.“
Insbesondere das Baustellenmanagement müsse dringend überarbeitet werden, denn „die vielen Baustellen und der Wegfall von Fahrspuren schaden nicht nur den Autofahrern, sondern insbesondere auch den Nutzern von Bussen ganz erheblich“, forderte der CDU-Fraktionschef.
Grundsätzlich verfolge der Senat das Ziel, die Verlässlichkeit und damit die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs weiter zu steigern, heißt es in der Senatsantwort. „Dafür wurden unter anderem seit April 2023 an 36 Lichtsignalanlagen bestehende Busvorrangschaltungen überarbeitet beziehungsweise erstmals in Betrieb genommen.“ Die Inbetriebnahme weiterer solcher Ampel-Anlagen werde bei jeder Maßnahme mitgeprüft, heißt es weiter.