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Kommentar der Woche

13.03.2020 08:00 Uhr
Kommentar der Woche

Gestern habe ich mit einem befreundeten Reisebusfahrer telefoniert, der mit einer Gruppe in Rom war. Ja, richtig gelesen, Rom.

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Klar, Stand heute sind wir alle schlauer und wissen, dass Italien dicht ist. Doch Ende letzter Woche gab es weder eine Reisewarnung, noch wurde ganz Italien zum Quarantäne-Gebiet erklärt. Also mussten Busunternehmer fahren, wenn es denn genügend Reisende gab, es nicht in die Risiko-Gebiete ging und er nicht auf sämtlichen Kosten selbst sitzen bleiben wollte, hätte er zu diesem Zeitpunkt die Fahrt abgesagt. Und genügend Reisende gab es. Also los. Am Mittwoch dann erfolgte die vorzeitige Rückfahrt aus Rom, da war klar, das öffentliche und erst recht das touristische Leben wurden auf ein Minimum heruntergeschraubt. Spannend war dann noch die Durchquerung Österreichs. Gerade noch rechtzeitig vor den mittlerweile riesigen Brenner-Staus durfte der Bus die Grenze passieren und ist in diesem Augenblick kurz vor der Ankunft am Heimatort.

Dieses Beispiel soll die unfassbare Geschwindigkeit der Ereignisse verdeutlichen, deren Entwicklung sich nicht vorher sagen lässt. Denn nicht nur in Italien, auch in Deutschland hat sich in den letzten Tagen viel getan. In Halle schließen sämtliche Schulen, größere und mittlere Veranstaltungen werden nicht mehr durchgeführt, immer mehr Verkehrsunternehmen sperren in ihren ÖPNV-Bussen den vorderen Einstieg, bei der BVG denkt man auch schon über Einschränkungen der Verkehre nach und Flixbus steuert zahlreiche Ziele nicht mehr an. Die Verbreitung des Virus zu verlangsamen - das ist das derzeitige Ziel solcher Maßnahmen. Ob es gelingen wird, wird sich zeigen. Was sich aber jetzt schon zeigt, ist die ungeheure wirtschaftliche Wucht, die das Virus entfaltet - und zwar in negativer Hinsicht. Bereits jetzt ächzt die Busbranche unter den Stornierungen, den ausbleibenden Neu-Buchungen und all den hässlichen Konsequenzen, die sich daraus ergeben.

Und das ist womöglich noch nicht das Ende. Wenn beschlossen wird - und zwar Europaweit - das öffentliche Leben großflächig und längerfristig mit Quarantäne-Maßnahmen zu belegen, dann stehen wir vor einer Situation, die es so noch nie gab und deren Auswirkungen sich wohl kaum einer vorzustellen mag. Und genau deswegen ist es so unglaublich wichtig, dass die Regierung schnellstmöglich wirksame Hilfen bereitstellt. Diskutieren war gestern - jetzt muss gehandelt werden!

Sascha Böhnke
OMNIBUSREVUE

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