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Schweiz: Öffentlicher Verkehr verzichtet auf Preiserhöhungen

20.04.2015 16:40 Uhr
Fahne Schweiz
© Foto: dapd/Uwe Meinhold

In der Schweiz hat die Branche des öffentlichen Verkehrs beschlossen, auf Preiserhöhungen per Fahrplanwechsel im Dezember 2015 zu verzichten.

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Angesichts des wirtschaftlich schwierigen Umfelds wollen die Transportunternehmen die Kunden nicht zusätzlich belasten und die Effizienz weiter steigern, erklärt der Verband öffentlicher Verkehr (VöV). Auch in den nächsten Jahren will die öV-Branche Tariferhöhungen trotz großem Kostendruck möglichst gering halten. Attraktive Preise und eine bessere Auslastung der Nebenverkehrszeit bieten die „Sparbillette“: Täglich reisen täglich 2.000 Kunden mit diesen vergünstigten Fahrausweisen, drei Mal mehr als vor wenigen Monaten.

In Anbetracht der Frankenstärke und der tiefen Benzinpreise würde, so der Verband, der öffentliche Verkehr mit einer neuerlichen Preiserhöhung Kunden übermäßig belasten und seine eigene Wettbewerbsfähigkeit gefährden. Deshalb verzichtet die öV-Branche auf Preiserhöhungen per Dezember 2015. Dies, obwohl der öffentliche Verkehr mit stetig steigenden Kosten konfrontiert ist. Stärkste Treiber sind dabei neues Rollmaterial, in das die Transportunternehmen jährlich mehrere hundert Millionen Franken investieren, sowie die steigenden Trassenkosten.

Um die Qualität und die hohe Sicherheit des Schweizerischen Schienennetzes durch einen hohen Standard im Unterhalt auch künftig zu garantieren, wurden die Trassengebühren des Bundes in den vergangenen zehn Jahren nahezu verdoppelt. Alleine die SBB zahlt jährlich 900 Millionen Franken für die Nutzung der Trassen. Beschließt der Bundesrat wie geplant diesen Sommer eine weitere Trassenpreiserhöhung, würden per Dezember 2016 Preiserhöhungen resultieren, erklärt der VöV. Der Verband hat in seinem Schreiben an den Bundesrat vorgeschlagen, diese Erhöhung um ein oder zwei Jahre zu verschieben. Dieses Begehren hat das UVEK abschlägig beantwortet.

Der öffentliche Verkehr tut nach eigenen Angaben alles, um Preiserhöhungen Ende 2016 so moderat wie möglich zu halten und gleichzeitig der Nutzerfinanzierung gemäß FABI nachzukommen. Die Transportunternehmen seien gefordert, zusätzliche Erträge zu erwirtschaften, vor allem durch bessere Auslastung der Nebenverkehrszeiten und neue Abo-Formen, sowie ihre Effizienz weiter zu steigern.

In den vergangenen Monaten hat der öV die Bedingungen für den Bezug von Sparbilletten laufend verbessert und damit den Absatz markant steigern können. Insbesondere wurden die Rabatte für Reisen in der Nebenverkehrszeit stark erhöht. Heute sind Sparbillette bis eine Stunde vor Abfahrt erhältlich und können auf den Online- und Mobile-Kanälen der SBB einfach gekauft werden. Dank der attraktiven Konditionen hat sich die Nachfrage markant erhöht: Gegenüber Herbst 2014 hat sich die Zahl der verkauften Sparbillette mehr als verdreifacht. Heute nutzen täglich rund 2.000 Kunden diese vergünstigten Fahrausweise. Damit leistet der öffentliche Verkehr laut VöV einen wichtigen Beitrag zur Entlastung der Spitzenzeiten und handelt auch im Sinn des Preisüberwachers, der zur besseren Auslastung der Nebenverkehrszeit rabattierte Fahrausweise empfiehlt. (ah)

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