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UITP Summit 2025: Elektrischer Fortschritt

19.06.2025 19:24 Uhr | Lesezeit: 3 min
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BYD auf der UITP-Fahrzeugausstellung
© Foto: OMNIBUSREVUE/Sascha Böhnke

Vom 15.–18. Juni 2025 war der UITP Summit Hamburg das weltweit wichtigste Treffen für den öffentlichen Nahverkehr. Hier trafen sich über 10.000 Fachleute aus mehr als 100 Ländern, um in rund 70 Sessions mit 340+ Speakern sowie einer begleitenden Ausstellung mit über 400 Ausstellern über Innovationen, Nachhaltigkeit und Digitalisierung im ÖPNV zu diskutieren. Der Fokus lag dabei auf Zukunftstrends wie klimaneutralen Städte, E-Bussen und automatisierten Systemen.

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Eine zentrale Rolle spielte die Busausstellung, die einen umfassenden Einblick in den aktuellen Stand der Elektromobilität im öffentlichen ÖPNV bot. Einige Weltpremieren überraschten die Besucher, interessant war die Tatsache, dass die Weltneuheiten nicht aus Europa stammten.

Auf dem UITP Summit 2025 feierte der batterieelektrische Überlandbus Yutong IC12E aus China seine Weltpremiere. Hierbei handelt es sich nicht um ein adaptaiertes chinesisches Fahrzeug, sondern um einen extra für Europa entwickelten Bus. Yutong nennt eine Reichweite von über 600 Kilometern. Die Basisausstattung umfasst eine 400-kWh-Batterie, auf Wunsch ist eine 466-kWh-Variante erhältlich. Für die Batterie gewährt Yutong eine Garantie von 1,5 Millionen Kilometern beziehungsweise 15 Jahren. Mit den Maßen 12.660 mm Länge, 2.550 mm Breite und 3.500 mm Höhe bietet der IC12E Platz für bis zu 59 Passagiere. Der Gepäckraum fasst 4,5 m³.

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Der IC12E von Yutong
© Foto: OMNIBUSREVUE/Sascha Böhnke

Karsan präsentierte auf dem UITP Summit Hamburg 2025 eine Weltpremiere: den vollelektrischen eAta 12 LE, einen Low‑Entry‑Überlandbus, der aus der bisherigen eAta-Reihe abgeleitet wurde. Mit einem Niederflurbereich vorne und mittig ermöglicht er barrierefreies Ein- und Aussteigen, während der Hochflurbereich hinten zusätzliche Sitzplätze bietet. Im eAta 12 LE finden bis zu 90 Fahrgäste Platz, davon 41 sitzend. Fahrer profitieren von einem ergonomisch gestalteten Arbeitsplatz, digitalem Cockpit nach VDV‑Standard sowie digitalen Kameraspiegeln. Angetrieben wird der Bus von einem 250 kW‑Elektromotor mit 22.000 Nm Drehmoment. Karsan bietet vier Batterievarianten an, die größte mit 528 kWh, womit mehr als 500 km Reichweite erreicht werden können. Schnellladen ist über eine 200‑kW‑Ladelösung inklusive Pantograph möglich, mit der sich ein großer Teil der Kapazität in nur fünf Minuten nachladen lässt . Parallel gab Karsan bekannt, im ersten Quartal 2025 in Europa einen Marktanteil von 6,2 Prozent im Segment Elektrobusse erreicht zu haben. Mittlerweile fahren über 2.000 E‑Busse in 27 Ländern. 2024 wurden 540 Elektrobusse abgesetzt, ein Wachstum von 45 Prozent gegenüber 2023, wovon allein 470 eAta‑Modelle verkauft wurden. Mit dem eAta 12 LE erweitert Karsan sein E‑Bus‑Portfolio gezielt um ein Modell, das Überland- wie Regionalverkehre effizient und komfortabel bedient, was ein deutliches Zeichen dafür ist, dass Low‑Entry‑Konzepte zunehmend auch außerhalb der Innenstädte gefragt sind.

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Der eATA 12 LE
© Foto: OMNIBUSREVUE/Sascha Böhnke

Mit einem deutlich überarbeiteten und für Europa angepassten batterieelektrischen Stadtbus reiste JBM nach Hamburg. Der indische Bushersteller JBM EV hat offiziell seinen Einstieg in den europäischen Markt verkündet. In diesem Zusammenhang wurde auch die Eröffnung eines eigenen europäischen Hauptsitzes in Frankfurt am Main bekanntgegeben. Von dort aus sollen künftig sämtliche Aktivitäten in Europa – darunter Vertrieb, Marketing, Kundendienst, Betrieb und Partnerschaften – zentral gesteuert werden.Der Bus mit der Bezeichnung Ecolife erreicht laut Hersteller bis zu 400 km Reichweite und ist für ultrafast charging vorbereitet. Überdies zeigte JBM seine E-World-Plattform “E‑Verse”, inklusive Lade- und Energiemanagement. Das Interieur wurde optimiert, der Fahrerarbeitsplatz entspricht nun den VDV-Standards, und sämtliche europäischen Normen seien nun berücksichtigt, erklärte Daniel Fräde, der das Europageschäft leitet.

Zur strategischen Erweiterung auf dem deutschen Markt setzt JBM auf die Zusammenarbeit mit dem Leasingunternehmen Kazenmaier. Gemeinsam plant man zunächst die Einführung von über 100 batterieelektrischen Bussen in Deutschland. Die Partnerschaft beinhaltet neben der Fahrzeugbereitstellung auch die passende Ladeinfrastruktur und begleitende Serviceleistungen. Kazenmaier übernimmt dabei die komplette Leasingabwicklung und soll Verkehrsunternehmen und Städten den Zugang zu E‑Busflotten deutlich erleichtern.

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So sieht der Ecolive von JBM aus. 
© Foto: OMNIBUSREVUE/Sascha Böhnke
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Blick in den nun aufgeräumten Innenraum des JBM
© Foto: OMNIBUSREVUE/Sascha Böhnke

Auf dem UITP Summit 2025 in Hamburg enthüllte BYD den neuen Low‑Entry‑Überlandbus B13b. Der 13,2 Meter lange Bus basiert auf der firmeneigenen Blade-Batterietechnologie und bietet eine Kapazität von bis zu 560 kWh. Damit soll eine beeindruckende Reichweite von bis zu 700 Kilometern möglich sein. Der B13b ist so konstruiert, dass er gleichermaßen im Stadt- und Regionalverkehr eingesetzt werden kann und Platz für maximal 78 Fahrgäste bietet – darunter 49 Sitzplätze. 

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Der Überland-LE BYD B13b
© Foto: OMNIBUSREVUE/Sascha Böhnke
BYD
Blick in den Fahrgastraum des B13b
© Foto: OMNIBUSREVUE/Sascha Böhnke
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