Eine neue Steuerinitiative soll finanzielle Erleichterungen für Fahrgäste im umweltfreundlichen Personenfernverkehr mit sich bringen, erklärte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer kürzlich in der Bildzeitung. Demnach soll die Mehrwertsteuer für Tickets im Schienenfernverkehr von 19 auf sieben Prozent gesenkt werden. Der bdo hofft nun nach eigenen Aussagen darauf, dass dieser Vorschlag auch im Bundesfinanzministerium Gehör findet, sodass in Zukunft mehr Reisende auf den Pkw oder das Flugzeug verzichten. Hingegen kritisiert der bdo, dass in der Berichterstattung bislang ausschließlich über die Steuer auf Zug-Tickets diskutiert wurde. Nach jetzigem Stand gehe der bdo dennoch davon aus, dass hier eine faire Gleichbehandlung greife und daher auch eine Entlastung für Fernbustickets gelte.
„Die Richtung, die Bundesverkehrsminister Scheuer einschlägt, stimmt“, erklärte bdo-Präsident Karl Hülsmann. „Es ist absolut richtig, wenn die positive ökologische Wirkung des öffentlichen Personenfernverkehrs im Vergleich zum Flieger und Auto mit einer steuerlichen Entlastung gewürdigt wird. Wer es aber mit Umweltschutz und fairen Wettbewerb ernst meint, der muss natürlich auch den Mehrwertsteuersatz für den Fernbusverkehr innerhalb Deutschlands von 19 auf sieben Prozent senken. Schließlich zeigen Studien des Umweltbundesamtes immer wieder, dass der Fernbus von allen motorisierten Verkehrsmitteln mit Abstand die beste Umweltbilanz hat. Wir gehen davon aus, dass der Steuersatz für den Fernbusverkehr ebenfalls sinkt. Eine einseitige steuerliche Bevorzugung der Bahn gegenüber dem Fernbus wäre ein massiver Eingriff in den fairen Wettbewerb der Verkehrsträger. Zudem würde man wertvolle Potenziale verschenken, beim Versuch, Reisende in den Flieger und Pkw für den umweltfreundlichen Bus zu gewinnen.“ (ts)