In Rheinland-Pfalz wird der Tarifvertrag für das private Omnibusgewerbe zwischen der Gewerkschaft Verdi und der Vereinigung der Arbeitgeberverbände Verkehrsgewerbe Rheinland-Pfalz (VAV) aktuell neu verhandelt – und die Gewerkschaft hat bereits zum Auftakt der Tarifrunde Streiks angekündigt.
Im Kern gehe es darum, die „Folgen der hohen Inflation durch eine gerechte und angemessene Tariflohnerhöhung auszugleichen“, erklärte Marko Bärschneider, zuständiger Verdi- Verhandlungsführer des Tarifbereichs ÖPNV in Rheinland-Pfalz. Man habe 500 Euro mehr Lohn- und Gehalt sowie eine Einmalzahlung von 3000 Euro gefordert, um den inflationsbedingten Verlust der letzten Jahre zu kompensieren, führte der Gewerkschafter aus.
Das von der Arbeitgeberseite vorgelegte Angebot bezeichnete Bärschneider als „völlig unzureichend“. Für den Fahrdienst hätten die Arbeitgeber „2,45 Prozent und 1,9 Prozent auf den Tisch“ gelegt, sagte der Verdi-Verhandlungsführer, ehe er fortfuhr: „Für die Werkstatt gab es außer warmer Worte gar nichts. Die Arbeitgeber waren nicht bereit das Angebot nachzubessern und haben klar und unmissverständlich erklärt, das mit diesem Angebot das Ende der Verhandlungsbereitschaft erreicht sei.“
Damit sei „trotz eines weiteren vereinbarten Verhandlungstermins für Januar 2024, völlig unerwartet, nun schnell eine zugespitzte Tarifverhandlungssituation entstanden“, sagte Bärschneider, der ankündigte, dass die Beschäftigten „zur Durchsetzung ihrer Forderungen die Arbeit niederlegen werden“.
Bärschneider versprach, dass es zu Weihnachten und Silvester „keine Streiks in diesem Tarifbereich geben wird“. Allerdings müsse „ab dem 1. Januar 2024 mit landesweiten Streiks im ÖPNV gerechnet werden, von welchen weite Teile des Bundeslandes betroffen sein werden“, kündigte Bärschneider an.
Alexander Krabacher