Verbandspräsident Günter Else richtete während einer Pressekonferenz des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen e.V. in Berlin einen deutlichen Appell an die Politik: „Es hilft nichts, wenn wir nur darüber reden, dass wir Wirtschaftswachstum haben müssen, um unsere Beschäftigungsprobleme zu lösen, gleichzeitig aber die hierfür wichtige Verkehrsinfrastruktur verkommen lassen. Dasselbe gilt für die Umwelt: Wir haben mit dem Öffentlichen Nahverkehr ein von allen anerkannt umweltschonendes System. Gleichzeitig werden die hierfür notwendigen Mittel nach und nach zusammengestrichen. Das ist rational nicht nachzuvollziehen.“ Im ÖPNV zeige sich, wie wichtig eine Angebotsausweitung sei. Zwar konnte man hier 2007 einen Zuwachs von 0,4 Prozent verzeichnen. Der Zuwachs beschränke sich aber im Wesentlichen auf die U-Bahnen, Stadt- und Straßenbahnen in den Ballungsräumen. Im Gegensatz dazu verzeichne der Busbereich einen Rückgang der Fahrgäste um 0,2 Prozent. „Dieser rückgang ist vor allem auf die Angebotsreduzierung in der Fläche durch die Kürzungen der Regionalisierungsmittel und § 45a-Ausgleichsleistungen für rabattierte Ausbildungsverkehr zurückzuführen“, so Elste. Das drohende Auslaufen des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes hätte solche einschneidenden Angebotseinschränkungen auch in den Ballungsgebieten zur Folge. „Wer es mit dem Umweltschutz ernst mein, der muss für eine Angebotsausweitung und damit eine Attraktivitätssteigerung des ÖPNV sorgen und ihm nicht die Finanzierungsgrundlage entziehen“, mahnte Elste.
VDV-Präsident Elste: Verkehrsinfrastruktur nicht verkommen lassen

Traditionelle Pressekonferenz des VDV zum Jahresbeginn. Elste fordert Ausweitung des ÖPNV-Angebots