Bereits zum dritten Mal verleiht der VVS einen Zivilcourage-Preis: Er geht in diesem Jahr an Ugur Altun und Mario Landwehr von der Omnibusverkehr Kirchheim GmbH (OVK). Die beiden haben sich Ende Dezember 2017 gegen einen Mann zur Wehr gesetzt, der am Wendlinger Bahnhof eine Frau vor eine einfahrende S-Bahn stoßen wollte.
Ugur Altun schildert den Vorfall: "Herr Landwehr und ich haben uns in unserer Pause am Wendlinger Bahnhof unterhalten, als wir Schreie und Hilferufe einer Frau am Bahnsteig hörten. Wir rannten sofort hin, um zu helfen. Da haben wir gesehen, wie ein Mann die Frau an den Haaren gepackt hielt und vor die einfahrende S-Bahn zerrte." Altun habe die Frau aus den Griffen des Mannes befreit, dann ging der Mann plötzlich auf Landwehr los und schlug ihn zu Boden, heißt es in der Pressemitteilung. "Ich hatte noch Glück im Unglück und bin im wahrsten Sinne des Wortes mit einem blauen Auge davon gekommen“, ergänzte Landwehr. Für seinen Kollegen Altun hat der Vorfall schlimmere Konsequenzen nach sich gezogen. Durch die Schulterverletzung konnte der 37-Jährige laut eigenen Angaben bis Mai 2018 seinen Dienst nicht antreten.
Laut Zeitungsberichten hatte der Täter zuvor mehrere Frauen am Bahnsteig angepöbelt und ist gegenüber einer 20-Jährigen handgreiflich geworden. Daraufhin schritt die Frau, der Altun und Landwehr zur Hilfe kamen, ein und versuchte, den Mann zu beruhigen.
Der Sonderpreis für vorbildliche Zivilcourage wird laut VVS immer dann verliehen, wenn sich jemand – egal ob Busfahrer, Fahrgast, Lokführer, Passant – im Zusammenhang mit dem ÖPNV besonders für das Wohl eines anderen Menschen eingesetzt hat. (pb)