BVG: Stabilisierung geht vor Wachstum

18.12.2025 11:14 Uhr | Lesezeit: 3 min
BVG_E-Gelenkbus_Solaris_Pantograf
Bis 2035 will die BVG eine vollständige Dekarbonisierung der Busflotte umsetzen
© Foto: BVG/Oliver Lang

Die BVG weitet ihr Angebot vorerst nicht aus, obwohl der Etat in den kommenden Jahren wächst, Stabilisierung soll vor Wachstum gehen.

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) werden in den kommenden beiden Jahren ihr Angebot bei Bussen und U-Bahn nicht ausbauen. „Das Leistungsniveau soll 2026 und 2027 zunächst konstant gehalten werden“, sagte Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) nach einer Senatssitzung. Der BVG solle so Zeit gegeben werden, um ihr Programm zur Stabilisierung des Verkehrs umzusetzen. „Stabilisierung geht vor Wachstum“, sagte Bonde. Ab 2028 sei wieder ein Ausbau möglich, zunächst vor allem im Busverkehr. Ab 2030 seien Zuwächse beim Angebot mit der BVG vertraglich vereinbart.

Verkehrsvertrag überprüft

Der aktuelle Verkehrsvertrag läuft von 2020 bis 2035 und wurde vom Senat jetzt einer Revision unterzogen. Demnach erhält die BVG für 2026 und 2027 jeweils 1,3 Milliarden Euro aus dem Landeshaushalt. Hinzu kommen 680 Millionen Euro aus dem sogenannten Sondervermögen, das der Bund den Ländern für Investitionen zur Verfügung stellt. Bonde sagte, der Berliner Senat investiere damit so viel Geld wie nie zuvor in den Nahverkehr der Stadt. Trotz enger Haushaltslage stelle man damit sicher, dass die BVG ein „verlässliches Rückgrat“ der Berliner Mobilität bleibe. „Wir denken im Gegensatz zu vielen Ländern oder Kommunen eben nicht über Abbestellungen nach.“

Dekarbonisierung der Busflotte bis 2035

Mit dem Geld aus dem Verkehrsvertrag sollen laut Bonde auch „Verkehrslösungen der Zukunft“ vorangebracht werden. Als Beispiele nannte sie ein Projekt mit autonom fahrenden Kleinbussen oder die laufende Umstellung der Busflotte auf E-Antrieb. Bis 2035 solle eine vollständige Dekarbonisierung erreicht sein, dann sollen Busse also nicht mehr mit Diesel oder auch Gas fahren. Neben E-Mobilität will der Senat das zu einem kleineren Teil auch durch Busse erreichen, die mit Pflanzenöl oder Wasserstoff fahren.

Stabilisierungsprogramm der BVG

In den vergangenen Jahren, verstärkt 2024, hatten sich im Bus- und Bahnverkehr der BVG Unzuverlässigkeit, Verspätungen und Ausfälle gehäuft. Das landeseigene Unternehmen dünnte Angebote daraufhin aus und startete ein sogenanntes Stabilisierungsprogramm. Im Kern geht es darum, bei Bussen und U-Bahnen einen stabilen Takt zu sichern und auf zusätzliche Angebote wie Taktverdichtungen vorerst zu verzichten.

HASHTAG


#BVG

MEISTGELESEN


KOMMENTARE

SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

WEITERLESEN



NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


www.omnibusrevue.de ist das Online-Portal der monatlich erscheinenden Zeitschrift OMNIBUSREVUE aus dem Verlag Heinrich Vogel, die sich an Verkehrsunternehmen bzw. Busunternehmer und Reiseveranstalter in Deutschland, Österreich und der Schweiz richtet. Sie berichtet über Trends, verkehrspolitische und rechtliche Themen sowie Neuigkeiten aus den Bereichen Management, Technik, Touristik und Handel.