Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr fördert das Projekt "Alike" in Hamburg mit 26 Millionen Euro. In dem Projekt soll ein System mit autonomen Shuttles erprobt werden, die einfach per App gebucht werden können und den Fahrgast direkt abholen und ans Ziel bringen. Das System soll auch überregional skalierbar und damit auch für ländliche Gebiete nutzbar sein. Innerhalb des Alike-Projektes soll das SAE Automatisierungslevel 4 (hochautomatisiertes Fahren) erreicht und umgesetzt werden. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt. Mit der Betriebsphase startet der autonome Ridepooling-Service ab 2025. Dann werden auch die ersten Fahrgäste mit den Shuttles mitfahren können. Bis zu 10.000 autonome Shuttles könnten 2030 auf Hamburgs Straßen unterwegs sein. Das sieht eine Vereinbarung des Bundesverkehrsministeriums mit der Freien und Hansestadt Hamburg vor.
Bis zu 20 Fahrzeuge zwei verschiedener Typen
Sechs Projektpartner haben sich in dem Projektkonsortium zusammengefunden: die Hochbahn als Konsortialführer, der On-Demand-Dienst Moia, die Fahrzeughersteller Holon und Volkswagen Nutzfahrzeuge sowie das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) als Forschungspartner und die Hamburger Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM). Erstmals wollen die Konsortialpartner ein Gesamtsystem zur Buchung und Nutzung von bis zu 20 autonom fahrenden Fahrzeugen im öffentlichen Verkehr in Hamburg aufbauen. Moia integriert dazu eine autonome Flotte mit zwei Betreibern und unterschiedlichen Fahrzeugen in einem Ridepooling-Angebot. Sowohl über die Moia- als auch hvv switch-App können Menschen in Hamburg künftig autonome Mobilität bestellen.
Fahrzeuge von Holon und Volkswagen
Der eine Shuttletyp kommt von der Benteler-Tochter Holon und wurde im Januar dieses Jahres erstmals auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas präsentiert. Der Holon Mover ist einer der ersten mit Automobilstandards. Er bietet Platz für bis zu 15 Passagiere und erreicht 60 km/h Höchstgeschwindigkeit. Dabei ist dieses Modell barrierefrei nutzbar, durch eine automatisierte Rampe, einen gesicherten Rollstuhlplatz sowie auditive und visuelle Unterstützung der Passagiere. Das zweite Fahrzeug ist der ID. Buzz AD von Volkswagen Nutzfahrzeuge. Es hat bereits die ersten Tests auf öffentlichen Straßen in München und Austin (Texas, USA) erfolgreich absolviert und wird das erste autonome Serienfahrzeug von Volkswagen sein.
Hamburg auf dem Weg zur Modellregion Mobilität
"Das Zusammenspiel von öffentlichen und privaten Unternehmen macht die Einzigartigkeit des Projektes aus", sagt Sascha Meyer, CEO von Moia. "Ziel ist eine Mobilitätslösung, die sich auch auf andere Städte und Regionen ausweiten und übertragen lässt. Für ein solches gesamtheitliches System gibt es weltweit kein Vorbild“, ergänzt Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der Hochbahn. „Mit dieser breiten Allianz für das autonome Fahren setzen wir einen weiteren Punkt der gemeinsamen Verabredung mit dem Bund um, mit dem wir Hamburg zur Modellregion Mobilität weiterentwickeln wollen. Mit dem autonomen Ridepooling schaffen wir eine entscheidende Voraussetzung, um den Hamburg-Takt fahren und allen Menschen in Hamburg binnen fünf Minuten ein öffentliches Verkehrsangebot machen zu können. Passend zum sehr erfolgreichen Deutschland-Ticket sollen die autonomen Fahrzeuge künftig dazu beitragen, dass wir auch ein entsprechendes Deutschland-Angebot entwickeln und anbieten können", fügt Anjes Tjarks, Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende abschließend hinzu.