„Der Blick auf Deutschlands Verkehrsdaten ist ernüchternd“, sagte Wiebke Zimmer, stellvertretende Direktorin von Agora Verkehrswende, mit Blick auf die Zahlen des sogenannten „Verkehrswende-Radars“, einer vierteljährlich erscheinenden Datenanalyse der Denkfabrik. Spürbare Effekte auf das Mobilitätsverhalten habe in den letzten Jahren allein das Deutschlandticket gehabt, so Zimmer. Effekte auf das Pkw-Aufkommen durch die Nutzung von Home-Office seien kaum mehr erkennbar.
Verkehrsleistung im ÖV hat zugenommen
Im öffentlichen Personenverkehr hat allerdings sowohl die Verkehrsleistung als auch das Fahrgastaufkommen im ersten Halbjahr zum Teil deutlich zugenommen, so die Agora Verkehrswende. Die pro Person gefahrenen Kilometer erreichen demnach bei S-Bahnen und Regionalzügen mittlerweile 119 Prozent im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau, im Fernverkehr Schiene knapp 113 Prozent. Die Fahrgastzahlen liegen zum ersten Mal sowohl im Nahverkehr auf Schiene und Straße als auch im Schienenfernverkehr wieder bei 100 Prozent oder mehr, so das Verkehrswende-Radar. Allerdings liegt nach leichten Zuwächsen im ersten Halbjahr 2025 der Autoverkehr in Deutschland mittlerweile nur noch knapp unter dem Stand von vor der Corona-Pandemie.
Einfluss des Deutschlandtickets
Auffallend seien die hohen Werte für die Personenkilometer im öffentlichen Verkehr, vor allem im Regional- und Fernverkehr auf der Schiene. Hoch sind die Werte nicht nur im Vergleich zu 2019, sondern auch im Vergleich zum Fahrgastaufkommen. Diejenigen, die den öffentlichen Verkehr nutzen, legen also im Durchschnitt längere Strecken zurück als früher. Verschiedene Studien würden nahelegen, dass „diese Zuwächse zu einem erheblichen Teil auf das Deutschlandticket zurückzuführen sind“, so die Agora Verkehrswende.