Das Bundesverkehrsministerium (BMDV) fördert das Forschungsvorhaben „E-Bus 2030+“ mit insgesamt 1,38 Millionen Euro. Die entsprechenden Förderbescheide hat Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) am Donnerstag, 26. Januar, übergeben. Ziel des Projekts ist die Entwicklung einer integrierten Softwarelösung für ein ganzheitliches Elektrobussystem im ÖPNV. Hinter dem Projekt stehen die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), das Reiner Lemoine Institut (RLI) und die Technische Universität Berlin (TUB).
Im Zuge des Forschungsprojekts sollen Verkehrsunternehmen dabei unterstützt werden, den Betrieb von Elektrobussen „strategisch vorzubereiten, effektiv zu planen und umzusetzen“, so das BMDV. Der Einsatz von Elektrobussen soll etwa unter Berücksichtigung der Anzahl der Fahrzeuge und der öffentlichen Ladeinfrastruktur simuliert werden.
Das Konzept beinhaltet auch die Entwicklung einer Open-Source-Software. Bestehende Tools von TUB und RLI sollen dabei zusammengeführt und weiterentwickelt werden. Die integrierte Softwarelösung soll von der BVG direkt für die eigene Planung der Flottenelektrifizierung genutzt und auch von anderen Verkehrsunternehmen eingesetzt werden können. So soll „noch vor Umstellung der Busflotte eine robuste Analyse des Gesamtsystems Elektrobus vorgenommen werden“ können.
Ergebnisse sollen allen Busbetrieben helfen
„Bis 2030 soll jeder zweite Stadtbus elektrisch fahren und damit einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Klimaziele im Verkehr zu erreichen“, sagte Bundesminister Volker Wissing anlässlich der Übergabe der Förderbescheide. Für die Verkehrsunternehmen sei dies „eine Herausforderung und zugleich eine große Chance“. Das Forschungsprojekt E-Bus 2030+ solle nicht nur in Berlin, sondern allen Verkehrsunternehmen bundesweit den Umstieg auf klimafreundliche Fahrzeuge erleichtern, so der Minister weiter.
„Zur erfolgreichen Elektrifizierung einer gesamten Busflotte gehört mehr, als neue Fahrzeuge zu kaufen und eine Ladeinfrastruktur aufzubauen. Entscheidend ist das effiziente Zusammenspiel von Linieneinsatz, Ladung und Instandhaltung“, sagte Eva Kreienkamp, Vorstandsvorsitzende der BVG. Allerdings gebe es für eine Busflotte der Größenordnung der BVG noch keine Blaupause. Genau daran könne man laut Kreienkamp nun arbeiten.
Die BVG wollen bis zum Jahr 2030 ihren gesamten Fuhrpark auf Elektroantrieb umstellen. Aktuell sind 138 E-Busse im Einsatz, weitere 90 Fahrzeuge sollen in der ersten Hälfte dieses Jahres dazukommen. Bis Ende 2025 soll die Anzahl der in Betrieb befindlichen und vom Bund geförderten E-Busse in Berlin auf 578 steigen. In ganz Deutschland sind nach Angaben des BMDV derzeit etwa 1900 Elektrobusse zugelassen.
Fördermaßnahmen des Bundes
Mit der „Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personenverkehr“ fördert das BMDV die Beschaffung von Batterie-, Brennstoffzellen-, Batterie-Oberleitungsbussen sowie mit Biomethan betriebenen Bussen und deren jeweilige Infrastruktur sowie Machbarkeitsstudien. Das momentan eingeplante Fördervolumen der Richtlinie liegt bei rund 1,75 Milliarden Euro. Nach den ersten Förderaufrufen können nach Angaben des BMDV etwa 4200 Busse und mehr als 120 Verkehrsunternehmen gefördert werden. Über die Förderrichtlinie Elektromobilität des BMDV werden Forschungs- und Entwicklungsprojekte zur batterieelektrischen Mobilität unterstützt. Darüber habe man seit 2015 rund 1300 Vorhaben mit 420 Millionen Euro Bundesmitteln bewilligt. Beide Förderrichtlinien haben eine Laufzeit bis 2025.